Wie erwartet pfeift der Wind in den Masten und Stagen, der Schwell schaukelt das Boot leicht hin und her, der Regen peitscht auf das Deck – ich drehe mich nochmal um und schlafe lächelnd weiter. Es ist wunderbar bei Sturm im sicheren Hafen zu liegen.

Der ganze Tag ist herrlich ereignislos. Ein kurzer Einkauf im Fischladen, Rettungseinsätze bei Anlegemanövern und viel Literatur.

Ein paar wenige Boote laufen im Laufe des Tages ein, allesamt sehen sehr fertig aus. Die Crewmitglieder sind erschöpft und schimpfen „warum mussten wir überhaupt auslaufen“, manche Skipper brechen in Tränen aus oder schreien hysterisch ihre Frust über den Kontrollverlust über das Boot raus. Sehr angespannte Stimmung, aber schön, wenn wir helfen können. Einer Skipperin biete ich an, sie zu umarmen. Sie springt sofort vom Boot und fällt mir mit Tränen in den Augen in die Arme. Ich fühle mich ein bisschen wie bei der Arbeit. Ein ganz normaler Sturmtag eben.

Abends schnacken wir noch mit vielen anderen Seglern, essen dann unser köstliches (in Butter und Weißwein sautiertes) Schollenfilet und gehen früh schlafen. Denn auch so ein ereignisloser Gammeltag ist anstrengend.