14. Mai 2023 bis 07.Juni 2023

  • Planung für 2023

    In diesem Jahr geht es wieder in vertraute Gewässer, die schwedischen Ost-Schären. Starten wollen wir am Sonntag, 14. Mai. Das ist für uns ein ungewöhnlicher Tag für die Abreise, aber da meine Fortbildung bis zum Samstag geht, können wir erst am Sonntag losfahren.

    Es steht noch eine größere Wartung beim Motor an, aber unser bewährter Herr Stadler kennt unseren Zeitplan und will rechtzeitig fertig sein.

    Unsere Seekarten von dem Revier sind schon so veraltet, dass wir uns entscheiden, neue zu kaufen und nicht mehrere Jahre nachträglich zu korrigieren. Die anderen aktuellen Informationen, wie Telefonnummern der Brücken und Schleusen, Schießübungen, etc. finden wir wie gewohnt im Internet und drucken sie aus. Die Checklisten habe ich schon angepasst und teilweise abgearbeitet, die Vorbereitungen sind also voll im Plan.

    Wir wollen diesen Törn ganz entspannt angehen und uns vom Wetter treiben lassen. Also erwartet bitte keine so spektakulären Berichte und Bilder wie im vergangenen Jahr.

  • VSaW – Hohensaaten

    Das Aufstehen um halb sechs fiel uns heute ziemlich schwer, denn gestern wurde es noch ein langer Abend. Der VSaW ist an diesem Wochenende der Gastgeber für die Deutsche Segel Bundesliga und dann wird bekannter Maßen lange und ausgiebig gefeiert. Dank des Sponsoren Gin Sul sogar mit GinTo. Zum Glück gab es auch noch alkoholfreie Getränke, sonst hätten wir es heute nicht mehr mit dem Ablegen geschafft!
    Um 6:30 waren wir so weit: Leinen los mit den ersten Sonnenstrahlen.


    Frühstück gab es wie gewohnt unterwegs.

    In Spandau haben wir dann erfahren, dass die Schleuse kurzfristig gesperrt ist und erst um 10:00 wieder auf macht. Also entschließen wir uns für den Umweg über Charlottenburg und Plötzensee Schleuse. Bei beiden mussten wir warten, dann hätten wir auch gleich in Spandau bleiben können, wie ärgerlich.

    Aber was soll’s, bei den anderen Schleusen auf unserer Strecke haben wir Glück. Das neue Schiffshebewerk lässt uns sogar sofort einfahren.


    Wir sind begeistert, endlich das fertige neue Schiffshebewerk Finow kennenzulernen. Was für ein beeindruckendes Bauwerk.

    Als wir durch sind ist es bereits halb acht. Aber es ist noch hell und wir entscheiden, bis Hohensaaten weiter zu fahren. Mit dem letzten Büchsenlicht kommen wir um 21:00 an der Wartestelle für die West-Schleuse an. Die Frösche quaken laut und die Bieber werden aktiv, ein schönes Stück Natur.

  • Hohensaaten – Stettin

    Es nieselt leicht als wir aufstehen, die Temperaturen sind auch nicht grade sommerlich. Aber nix wie raus, denn um kurz nach sechs werden wir schon geschleust.

    Über Tag schaut manchmal die Sonne zwischen den Wolken hervor, aber weitaus öfter erwischt uns eine Schauerfront. So kennen wir es ja schon vom letzten Jahr in Norwegen. Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern! Was allerdings gespenstisch aussieht, sind die vielen Trockenheitsschäden in den Wäldern. Klimawandel hautnah!

    Gegen 13:30 erreichen wir Stettin. Leider ist der Mastenkran nicht frei, ein Schiff ist noch vor uns dran. Das stellte sich dann auch als eine eher schwierige Aktion heraus, denn der Eigner hatte die Sicherungssplinte in den Wanten komplett eingedreht, wir haben mit viel Werkzeug (er hat sogar eine Axt benutzt?!) und geballtem Fachwissen aller Umstehenden das Problem lösen können. Allerdings hat es sehr lange gedauert. Unser Mast ging anschließend ratzfatz und um 16:30 waren wir wieder am Steg. Noch nach Ziegenort weiter zu fahren können wir uns für heute abschminken. Also klarieren wir ganz entspannt das Schiff und genießen anschließend ein schönes Rinderfilet.

    Brücke ins Nirgendwo…

    Morgen scheint der Wind günstig zu stehen, vermutlich können wir nach Swinemünde segeln.

  • Stettin – Swinemünde

    Morgens ist es grau und kalt. Wir entscheiden, erstmal zu frühstücken und dann abzulegen. Leider ist nach dem Frühstück (8:30) noch immer nicht die vorhergesagte Sonne da. Also rein in die warmen Segelklamotten und raus aufs Wasser.

    Clemens stöhnt schon, denn er weiß was jetzt kommt: Moritz-über-Bord-Manöver. Es hilft auch kein Jammern, da muss er durch! Natürlich holt er die verlorene Ehefrau in Rekordzeit und ohne Probleme wieder an Bord.

    Weiter geht es, bei ausreichend Westwind gleich unter Segeln nach Norden.

    Auf der Höhe von Ziegenort frischt der Wind merklich auf 25kn auf und es bildet sich eine unangenehm kurze hohe Welle auf dem Haff, die uns teilweise auf 3kn Fahrt ausbremst. Das Schiff findet bei dieser Wellenlänge einfach keinen Rhythmus.

    Wir sind froh, die Einfahrt zwischen Usedom und Wollin erreicht zu haben. Das war kalt, nass und sehr schaukelig. Im Kanal selbst haben wir ordentlich Strom mit uns (und gegen den Wind), sodass wir schnell in Swinemünde ankommen.

    Auf Empfehlung von Conny und Jens kehren wir ins Hemingway‘s El Papa Pilar ein. Wunderbares Essen, sogar fleischlos, für kleines Geld.

    Jetzt nur noch den leckeren polnischen Gin bei Lidl kaufen, dann in die Koje. Morgen ist zwar wieder ordentlich Wind angesagt, aber aus westlichen Richtungen. Das heißt dann raumer Wind nach Bornholm mit 6 Bft.

  • Swinemünde – Swinemünde

    Heute soll’s nach Bornholm gehen, also stehen wir früh auf und legen um 5:45 ab. Die Wetterberichte sagen vorher, dass sich der Wind und auch die Wellen über Nacht beruhigt haben und nur noch mit 23kn aus WNW bzw. 1,5m aufwarten. Die Sonne scheint zwischen den Wolken hervor und wir sind motiviert. Sicherheitshalber setzen wir gleich ein Reff, was sich noch als sehr angemessen herausstellen soll.

    Kurz nach der schützenden Kaimauer geht‘s schon mit böigen 25kn aus NW und 2m Welle los. Wir lassen uns nicht entmutigen und hoffen, dass sich das Wetter bald beruhigt. Eine Welle nach der anderen geht übers Deck, ich bin schon komplett nass.

    Nach knapp zwei Stunden können wir auf den Kurs nach Bornholm abfallen. Leider dreht der Wind immer weiter gegen uns, frischt auf 30kn auf und auch die See ist inzwischen 2,5m hoch. Unsere alte Dame stampft sich fest, auch mit hochtouriger Motorunterstützung kommen wir nicht über 5kn Fahrt. Clemens ist schon etwas grün um die Nase. Wir entscheiden: das wollen wir unserem Schiff und auch uns nicht für weitere 14 Stunden bis Bornholm zumuten und kehren um.

    Die Rückfahrt ist dank Schiebewind berauschend, wir legen dieselbe Strecke in der halben Zeit zurück. Max-Speed knapp 10kn, das hatten wir noch nie! Da wird mir trotz Nässe und 10°C Lufttemperatur ganz warm.

    Im Hafen können wir wieder an unserem alten Platz liegen und gehen erstmal schlafen, wir sind völlig geschafft.

    Da morgen Feiertag ist, kaufe ich noch bei Lidl ein und spaziere anschließend durch den wunderschönen weitläufigen Park direkt am Hafen.

    Wie es morgen weiter geht, haben wir noch nicht ganz fertig geplant. Es soll so flau werden, dass wir vermutlich nicht segeln können. Wir werden verschiedene Routen vorbereiten und dann morgen je nach Wetterlage spontan entscheiden. Hoffentlich ist nicht zu viel alte Welle bei Flaute, denn das wäre unangenehm.

  • Swinemünde – Rønne

    Die Sonne scheint, es ist 5:30, nix wie raus aufs Wasser.

    Am Anfang steht noch 1,5m alte Welle, die sich aber im Laufe des Tages wieder glättet. Der Wind ist so gering, dass wir leider immer den Motor als Unterstützung brauchen. Am Nachmittag ist der Wind sogar ganz weg und die Tageshöchsttemperatur von 9°C erreicht.

    Von weitem sehen wir schon Bornholm, also genau genommen nur die Wolken über der Insel.

    Unterwegs haben wir nur wenig Verkehr und auch der Hafen in Rønne ist nicht voll. Wir sind müde, es war ein langer Tag. Clemens holt noch rasch Pizza in der Stadt, die wir während der großen FaceTime-Familienkonferenz essen.

    Nun nur noch den morgigen Tag planen und schon gehts in die Kojen. Die Heizung werden wir aber auch heute Abend wieder anmachen müssen.

  • Rønne – Kristianopel

    Um es gleich vorwegzunehmen: der Name Kristianopel ist kein Tippfehler und wir sind auch nicht im Balkan gelandet.

    Aber nun von Anfang an! Die Sonne scheint aber es sind noch lausige 5°C. Um kurz nach sechs legen wir ab, mit dem Ziel Utklippan. Das ist eine kleine Inselgruppe, Naturschutzgebiet und relativ weit vom Festland entfernt.

    Als wir (leider wieder bei Flaute unter Motor) unterwegs sind, schaue ich mal in dem Wetterbericht nach den Temperaturen und nicht nur nach dem Wind. Siehe da, große Überraschung: Minusgrade in der Nacht auf Utklippan. Auf dem Festland sind es nur knapp null Grad. Also planen wir um, entweder Karlskrona oder Kristianopel. Ein Blick auf die Windvorhersage macht klar: wenn wir morgen eine Chance haben zu segeln, dann am Vormittag und nur im Kalmarsund. Also fällt die Wahl auf Kristianopel.

    Am Abend können wir sogar heute schon für ein paar Stunden segeln, da der Wind etwas auffrischt.

    Utklippan, als wir am Abend vorbeisegeln

    Wir kennen Kristianopel schon, es ist klein und gemütlich, mit einer niedlichen Kirche, die zwei Meter dicke Außenwände hat und damit jedem Versuch der Vereinnahmung getrotzt hat. Als wir ankommen, ist es schon halb neun, kurz vor Sonnenuntergang. Ohne Licht wäre die Hafeneinfahrt auch nicht empfehlenswert gewesen.

    Der Hafen ist fast leer, keine Menschen zu sehen. Ich koche Tortellini mit dem selbst gemachten Pesto – hmmm, das ist lecker. Dann ist der Tag auch wieder vorbei. Ziel für morgen ist Kalmar.

  • Kristianopel – Kalmar

    Die Nacht war lausig kalt und der Morgen beginnt trüb. Wir schlafen bis 7:00 aus.

    Da heute wieder kein Wind ist (und die nächsten zwei Tage vermutlich auch nicht), wollen wir heute nur einen kurzen Trip fahren. Wir haben es satt, den ganzen Tag das Motorengeräusch zu hören und brauchen etwas Ruhe.

    Nach nur 28sm kehren wir daher in Kalmar ein. Erstmal tanken (Bio-Diesel, nicht was ihr grade denkt!) und dann eine Tour durch die Stadt.

    Hier ist es sommerlich warm (16°C) und wir schlendern ohne Jacke und Pullover durch die Sonne, über den Marktplatz, vorbei an kleinen Cafés und Restaurants. Das fühlt sich schon richtig wie Urlaub an!

    Bevor wir die neu gekauften frischen Lebensmittel in den Kühlschrank räumen, muss dieser erstmal wieder komplett aufgeräumt werden. In so einer großen Box rutscht alles schnell durcheinander und die Tomaten landen unter der Cola-Flasche …
    Am Abend planen wir, wohin es (unter Motor) in den nächsten Tagen weitergeht.

  • Kalmar – Sandvik

    Ein strahlend blauer Himmel erwartet uns am Morgen, wie schön!

    Um kurz nach acht legen wir ab und setzen voller Vorfreude das Großsegel, denn wir haben (etwas) Wind, allerdings wieder aus Norden. Und wir wollen ja noch ein bisschen nach Norden. Vielleicht reicht der Wind heute für eine Kreuz?

    Als wir das enge Fahrwasser hinter uns lassen, setzen wir die Fock und kreuzen rund sieben Stunden lang den Kalmarsund hoch, bis uns der Wind wieder verlässt. Wir hatten uns für heute kein konkretes Ziel gesetzt, sondern wollen den nächstbesten Hafen nehmen, sobald der Wind nicht mehr fürs Segeln ausreicht.

    Also laufen wir um halb fünf Sandvik an, das uns schon von weitem sehr einladend erscheint.

    Der Hafen ist leer und wir haben ausreichend Platz. Leider ist der Schwimmsteg sehr niedrig und als Clemens beim Manöver vom Bug springt, höre ich nur noch einen lauten Schrei und sehe ihn am Boden. Beim Aufkommen ist er umgeknickt, nun ist der Knöchel dick.

    Schnell eine Kühlkompresse draufgelegt und Diclo-Gel aufgetragen. Clemens meint, morgen wieder fit zu sein. Ich plane aber einen Hafen, in dem es medizinische Versorgung gibt, denn der Knöchel sieht spektakulär aus! Natürlich widerspricht er mir… das ist noch nicht ausdiskutiert.

  • Kiddeholmen – Figeholm

    Was für eine entspannte Ruhe heute Nacht an dem Ankerplatz! Der Sonnenuntergang war auch wieder wunderschön.

    Für die Eiseskälte in der Nacht entschädigt uns dann der strahlende Sonnenschein am Morgen. Nach einem ausgiebigen Frühstück im Cockpit brechen wir auf.

    Der Kalmarsund liegt bleiern da, es ist absolut windstill. Daher wird es heute auch nur ein kurzer Trip unter Motor, nach Figeholm.

    Unterwegs funkt uns die Sepia an, wir hatten uns im vergangenen Jahr auf dem Weg nach Norwegen kennengelernt und vor ein paar Tagen in Kalmar wieder getroffen. Heute haben sie dasselbe Ziel wie wir und die Boote liegen später einträchtig im Hafen nebeneinander.

    Wir verbringen den restlichen Tag mit schnacken und Wäsche waschen.

    Seereling als Wäscheleine
  • Figeholm – Ljungnäs

    Nach einem geselligen Abend mit der Crew der Sepia haben wir nur ein paar Stunden Schlaf, dann kitzelt uns wieder die Sonne in der Nase und wir stehen auf. Kurz nach acht legen wir wieder bei Flaute ab.

    Draußen frischt der Wind ein wenig auf und wir können mit Schiebewind ein bisschen segeln, bis es wieder zu flau wird. So verlassen wir unseren nördlichsten Hafen für diese Reise.

    Unser heutiges Ziel ist wieder ein SXK-Boje, diesmal bei Ljungnäs. Ich packe die Angel aus und will für das Abendessen sorgen. Leider beißen die Fische nicht und meine Geduld reicht nur bis 18:00, dann gibt es Rinderfilet mit Kartoffelgratin.

    Wir genießen die Natur und hoffen, dass sich einer der hier ansässigen Elche blicken lässt. Das Solarpaneel versorgt uns wieder bis in den Abend mit Strom, wirklich klasse!

    Morgen wollen wir nur kurz in Kalmar anlegen, um den Marine-Shop zu entern, danach gehts auf zur nächsten SXK-Boje.

    Danke an Christian für diesen wunderschönen Langwimpel, den wir in der abendlichen Thermik aufheißen.
  • Ljungnäs – Öppenskär

    Heute gab es mal keinen Sonnenschein zum Frühstück, sondern trübe Flaute. Nach etwa einer Stunde Fahrt unter Motor kommt der Wind plötzlich mit über 10kn – schnell setzen wir die Segel.

    In Kalmar legen wir kurz an, um den Marineshop zu besuchen und zu duschen. Dann geht es schon wieder weiter und wir nutzen den restlichen Wind, um gen Süden zu segeln.

    Schloß Kalmar

    Nach kurzer Zeit wieder Flaute, der Wind ist wie abgeschaltet. Bei einigen Booten, die nach Norden fahren, hängen die Spinacker wie Säcke runter.

    Auf der Höhe von Kristianopel setzt plötzlich ein Meter Welle ein, Wind noch immer nicht. Der kommt eine Stunde später, mit 20kn, natürlich direkt von vorne!

    Macht nichts, wir setzen ein Reff und die Fock und beginnen zu kreuzen. Wir haben Gegenstrom und ordentlich Welle, die Netto-Strecke ist frustrierend und nach knapp eineinhalb Stunden ist auch der Wind wieder weg (übrigens alles wie vorhergesagt).

    Also wieder Motor an und die restliche Strecke zur SXK-Boje an der Insel Öppenskär angesteuert. Diese liegt etwas abseits des Fahrwassers auf nur rund zwei Meter Wassertiefe. Für uns genug, denn Welle haben wir in dieser geschützten Bucht nicht zu befürchten.

    Trotz bedecktem Himmel gibt es wieder einen sehenswerten Sonnenuntergang zu unserer selbst gemachten Pizza.

  • Öppenskär – Karlskrona

    Der gestrige Tag hat uns ganz schön geschlaucht. Die Nacht war auch nicht so erholsam, weil ein starkes Windfeld durchgezogen ist und im Mast gepfiffen hat. Nun ist endlich mal Wind und wir können nicht segeln…

    Kleiner Schlepper, große Wirkung!

    Nach dem entspannten Frühstück brechen wir zum nahe gelegenen Karlskrona auf. Um 12:00 legen wir schon an, klarieren das Boot und gehen in die Altstadt. Ein Kreuzfahrtschiff ist grade angelandet und hat seine Gäste in die Stadt ergossen, Karlskrona ist also voller deutscher Touristen.

    Zum Glück kennen wir uns hier aus und verziehen uns in weniger bekannte Ecken, bspw. in die kleine Kaffeerösterei in der wir einen köstlichen Macciato trinken. Aber auch den Klassiker, die deutsche Kirche der Dreifaltigkeit, lassen wir uns nicht entgehen. Immer wieder beeindruckend ist die plastische Bemalung der Kuppel!

    Frisch gestärkt schoppen wir Weihnachtsgeschenke und kehren mit reicher Beute aufs Boot zurück.

    Der fast leere Gästehafen Karlskrona

    Nach der weiteren Routenplanung plaudern wir noch mit Britti und Thomi (arche-de-noe.de), dann gibt es noch ein feines Abendessen und der Tag ist schon wieder zu Ende.

  • Karlskrona – Tjärö

    Wir haben lange hin und her überlegt, ob wir in Karlskrona auf die Germane warten. Simone und Dirk von der Germane hatten wir auch auf unserem Norwegentörn im letzten Jahr kennengelernt und die beiden sind nun auf dem Weg zur schwedischen Westküste. Das Wetter ist so schön, dass es uns nicht länger im Hafen hält und wir legen doch ab.

    Anfangs können wir bei strahlender Sonne noch etwas segeln. Ab der Hasslö-Drehbrücke wird es wieder zu flau und wir fahren mit Motor über das spiegelglatte Wasser. Um 15:00 erreichen wir die Ankerbucht südlich der Privatinsel Tjärö. Leider sind die SXK-Bojen schon belegt, an den Felsen haben lauter Motorboote angelegt. Das ist die Gelegenheit, unseren neuen Ultra-Anker auszuprobieren. Der sitzt bombenfest schon beim ersten Anlauf. Wir sind happy und werden gut schlafen können, auch wenn es nachts wieder etwas stürmen soll.

    Morgen gehts ein gutes Stück nach Süden. Wenn die Wetterprognose hinhaut, dann können wir den ganzen Tag mit spitzem Halbwind segeln, wir hoffen…

    Zum Abendessen gibts Burger mit viel Knoblauchmajo. Das hält vielleicht die Mücken fern.

  • Tjärö – Skillinge

    Wir sind von dem neuen Anker begeistert, er hat auch bei dem drehenden Wind gut gehalten, ist leicht wieder hoch gekommen und war dank des Materials ganz ohne Schlamm. Einfach klasse!

    Der Morgen erwartet uns mit einem grauen ungemütlichen Wolkenband und die aktuelle Wetterprognose sieht mal wieder sehr schwach aus.

    Wir setzen trotzdem voller Erwartungen das Großsegel, das wir dann irgendwann reffen müssen, da es uns zu sehr bremst! Wegen der Welle (warum auch immer die da ist) wollen wir aber auf die Stütze nicht verzichten. Sobald sich das Wolkenband verzogen hat, ist die Hanöbucht spiegelblank. Der wenige Wind (2-4kn) dreht andauernd und mehrfach über 360°. Echt frustrierend, denn wir hören, dass an der deutschen Ostseeküste so viel Wind ist, dass viele nicht auslaufen konnten. Eine bessere Verteilung der Windstärke wäre schön, ich rede mal mit Rasmus…

    Kurz vor Simrishamn dreht der wenige Wind noch einmal einen kompletten Kreis und setzt dann unvermutet mit 14kn aus Westen ein. Schnell den Motor aus und die Fock gesetzt. Was für eine schöne Fahrt, das hatten wir eigentlich heute für den ganzen Tag erwartet. Aber wir wollen ja nicht meckern, denn in diesem Jahr sind wir für jede Minute dankbar, in der wir nicht nur unter Motor unterwegs sind. Kurzerhand planen wir um und segeln noch ein paar Meilen weiter nach Skillinge.

    Auch hier soll es eine Tankstelle geben, denn wir wollen sicherheitshalber nochmal ein paar Liter nachfüllen. Leider ist die Tankstelle außer Betrieb und wir verholen uns nur wenige Meter weiter auf einen Liegeplatz an der Spundwand. Dabei erinnere ich mich an ein schmerzhaftes Kindheitserlebnis: Ich bin von dieser hohen Spundwand (damals noch ohne den jetzigen Holzvorbau) heruntergeklettert und mit dem Fuß an der Seereling hängen geblieben. Kopfüber bin ich auf das Deck gestürzt und mit der Nase auf dem Handlauf aufgeprallt. Dank meiner Gummiknochen war nichts gebrochen, hat aber ordentlich weh getan. Entsprechend vorsichtig bin ich heute beim ein- und aussteigen.

    Skillinge enttäuscht uns etwas. Der Ort ist wie ausgestorben, die berühmte Räucherei gibt es nicht mehr und die Sanitäranlagen sind trotz des hohen Hafengeldes schmutzig und eng. So bald werden wir hier bestimmt nicht mehr herkommen.

    Wir trösten uns am Abend mit Gin Tonic und Lasagne.

  • Skillinge – Ystad

    Heute wollen wir wieder etwas früher raus, denn spätestens ab 14:00 soll der Wind auf West drehen und deutlich auffrischen. Da wir nach Ystad wollen, hätten wir dann ca. 10 sm mit über 20kn gegenan vermutlich auch mit einer entsprechenden Welle. Also 8:00 Leinen los, gleich die Segel hoch und ab geht es. In der Nähe von Schwedens Südspitze sehen wir schon von ferne eine Windkante, da muss der frische Wind einsetzen. Bis dahin wird unsere Geduld sehr strapaziert, wir schleichen zeitweise mit nur zwei Knoten Fahrt durch die Ostsee.

    Die Windkante hält was sie verspricht! Wir müssen zwar doch kreuzen, aber der Wind kommt nicht direkt aus Westen, sodaß wir nur zwei Mal verholen müssen. Das könnt ihr ja auf der Google-Karte verfolgen.

    Aus Ystad kommen uns unterwegs schon eine Menge Segelboote entgegen, daher wundern wir uns nicht, dass wir den Hafen fast leer vorfinden.

    Nur noch schnell das Boot klarieren und dann ab in die Stadt, da freuen wir uns schon seit Tagen drauf. Ystad ist so charmant und gepflegt, wie wir es in Erinnerung hatten. Unser erster Weg führt uns in den Boots-Antik-Shop. Hier hat offenbar der Eigner gewechselt, denn es gibt nur noch wenige Ramschkisten und es sieht deutlich ordentlicher aus.

    Auf dem Weg vom Hafen in die Stadt.

    Ein weiterer place-to-be ist der Sandwich-Laden, direkt neben Subways. Der Laden ist voll, Subways ist leer, das sagt eigentlich schon alles.

    In einer versteckten Gasse.

    Anschließend besuchen wir den Klostergarten, unser Highlight in Ystad.

    Hier werden viele verschiedene Kräuter und Heilpflanzen gezogen.

    Der Rosengarten erblüht zwar noch nicht, aber wir wissen, wie traumhaft bunt und herrlich duftend der Garten im Sommer ist und schwelgen in Erinnerungen. In dem niedlichen kleinen Café an der Lateinschule genießen wir warmen Blaubeerkuchen und Kaffee, bevor wir zum Abschluss unserer Ystad-Runde ordentlich shoppen gehen und unsere Vorräte mit schwedischen Leckereien auffüllen.

    Zurück an Bord heißt es erstmal Füße hoch! Clemens dichtet noch die vordere Luke neu ab und dann planen wir den morgigen Tag: zurück an die deutsche Küste nach Sassnitz, wo Reinhold mit der Fee schon auf uns wartet.

    Inzwischen pfeift auch der angesagte Westwind in den Wanten und der Hefen füllt sich zusehends. Auf unsere traditionelle Ystad-Pizza verzichten wir diesmal, es ist noch Lasagne von gestern übrig.

  • Ystad – Sassnitz

    Für heute ist Rückenwind angesagt, der aber im laufe des Tages immer weniger wird. Wir legen also wieder früh ab, diesmal sogar schon vor sechs Uhr. Der erwartete Wind bleibt allerdings aus. Es lohnt sich auch nicht, den Spi auszupacken, denn der Wind ist so lau, dass der bei der starken Restwelle (von gestern aus westlicher Richtung) gar nicht stehen würde.
    Das scheint das Motto unserer diesjährigen Reise zu sein: Motor an. Hilft ja nichts, denn irgendwie müssen wir zurück. Ein Hafentag wegen Flaute wollen wir dann doch nicht einlegen, auch wenn es noch so schön in Ystad ist.

    Auch unterwegs wird der Wind nicht mehr, im Gegenteil, es wird sogar immer weniger. Das Großsegel flappt nur noch hin und her.


    Etwas unheimlich wird mir, als ich ein ziemlich großes Kriegsschiff sichte, das nicht auf dem AIS (Automatic Identification System) erscheint. AIS ist für die Berufsschifffahrt verpflichtend. Über Funk höre ich, wie die Küstenwache das Kriegsschiff anspricht. Die geben sich dann als US-Warship zu erkennen und erklären ihren Aufenthalt im deutschen Hoheitsgebiet. Gleiches Spiel etwas später mit einem polnischen Kriegsschiff. Hier ist ganz schön was los!

    Beim Bergen des Segels kurz vor Sassnitz stellt Clemens fest, dass zwei der kugelgelagerten Rutscher abgebrochen sind. Das hatten wir schonmal im letzten Jahr und dann im Winter leider vergessen, die Ersatzteile zu besorgen. Nun steht uns (bzw. Clemens) eine aufwändige Reparatur an, die uns vermutlich einen ganzen Hafentag bescheren wird.

    Im Hafen Sassnitz erwartet uns schon Reinhold mit der Fee. Genau die richtige Zeit für ein Kaffeekränzchen, er bringt den Kuchen gleich mit.

    Bevor Clemens mit der Reparatur startet, schaut er nochmal in dem winzigen Bootszubehör-Laden vorbei. Was für eine Überraschung: sie haben diese seltenen und sehr teuren Ersatzteile da! Das Großsegel ist jetzt ganz schnell repariert und wir können morgen wieder weiter (segeln?).

    Heute Abend gehen wir mit Reinhold in die Pizzeria am Hafen und schnacken bestimmt noch lange.

  • Sassnitz – Lauterbach

    Am heutigen Tag haben wir nur eine kurze Etappe geplant, weil wir bei der prognostizierten Windrichtung viel kreuzen müssen. Nach einem Abschiedsfoto mit Reinhold gehts los.

    Anfangs ist es noch etwas flau und meine Geduld wird wieder mal auf die Probe gestellt. Aber da vor uns drei Boote ausgelaufen sind und nach uns auch eines, ist mein Wettkampf-Instikt geweckt. Egal wie langsam wir sind, etwas schneller als die anderen sollten wir sein! Auch wenn das eine Boot nagelneue schwarze Segel hat und deutlich agiler ist als unsere alte Dame.

    Der Wind frischt zum Glück auf und wir trimmen hier und dort. Spätestens an der Kreuz, die Clemens durch die Untiefen navigiert und die wir an den Windablenkungen durch das Ufer planen, machen wir ordentlich Strecke. Irgendwann bleibt der schnellere Segler weit achteraus und die anderen haben wir ohnehin schon eingeholt. Was für ein schöner Segeltag!

    Vor Lauterbach müssen wir dann die Segel einholen. Ein Motorsegler will noch unbedingt vor uns in den Hafen, gibt Gas und kürzt ab. Clemens hatte mich vorher noch gewarnt: hier wird’s flach, bleib im Fahrwasser! Der Motorsegler hat uns dann genau gezeigt, ab wo es zu flach wird… Er ist deutlich nach uns im Hafen angekommen.

    In Lauterbach flanieren wir noch durch den alten Hafen, essen Fischbrötchen und handgefertigte süße Pasta aus der Nudel-Werft. Die Pasta schmeckt uns so gut, dass wir noch getrocknete für zu Hause mitnehmen.

    Morgen gibt es wieder Westwind, wenn wir nach Stralsund fahren. Also ein weiterer Tag mit vielen Wenden.

  • Lauterbach – Stralsund

    Ein Tag mit langer Kreuz liegt vor uns. Wir starten noch mit voller Besegelung, doch schon bei der Ansteuerungstonne Lauterbach ziehen wir das erste Reff ein. An der Einfahrt in den Strelasund das zweite, denn hier frischt der Wind auf bis zu 25kn auf. Natürlich ist unsere Kreuz wieder die beste und wir holen alle ein, die vor uns abgelegt haben. Auf der Karte seht ihr ja unsere Route.

    Kurz vor Neuhof sehen wir nach der Wende ein Loch im Segel. Wie ärgerlich, wo wir doch grade so in Fahrt waren! Aber natürlich segeln wir so nicht weiter und rollen die Fock ein. Wir wollen nicht riskieren, dass der Riss noch größer wird und sich nicht mehr reparieren lässt.

    Vor der Ziegelgrabenbrücke müssen wir noch auf die Öffnung warten und legen uns im Windschatten von Dänholm vor Anker. Dort tauschen wir das Vorsegel und begutachten den Schaden.

    Zur Brückendurchfahrt wird es wieder turbulent, die KVR (internationale Kollosionsverhütungsregeln) scheint hier außer Kraft zu sein, denn selbst die Küstenwache hält sich nicht daran.

    Egal, wir finden einen schönen Liegeplatz – der war dann reserviert, also auf engstem Raum drehen und mit Rückenwind in die gegenüberliegende Box. Anna-Lena kommt auf einen Kurzbesuch vorbei.

    Lustiger Weise liegt gleich nebenan eine Chartercrew aus dem SVSL, fast deren gesamter Vorstand ist an Bord.

    Nach einem kurzen Schnack gehen wir in die wunderschöne Altstadt von Stralsund und essen anschließend im Klabautermann.

  • Stralsund – Stahlbrode

    In Stralsund ist großes Hafenfest. Das haben wir gestern schon mit Live-Musik erlebt und sind durch die Buden geschlendert.

    Heute klappern wir alle Segelläden ab. Auf dem Weg dahin sehen wir drei dänische Marineboote einlaufen und beobachten die Anlege-Manöver. Wir wollen uns die Signalflaggen erklären lassen und fragen den lokalen Marinesoldaten, der die Dänen in Empfang genommen hat. Der erklärte nur, dass er Funker sei und die Signalflaggen nicht lesen könne. Der anwesende Offizier kennt zwar nicht die Flaggen, aber deren Bedeutung: es sind die Rufzeichen. Mit dem Flaggenalphabet können wir punkten, denn die angezeigten Flaggen haben wir im Kopf.

    Nach ausgiebigem Shoppen in den Segelläden und anschließendem Kaffee in unserem Lieblingscafé in der Böttchergasse gehen wir an Bord und nehmen die15:20 Brückenöffnung in den Strelasund.

    Eigentlich wollten wir nur bis Gustow, weil wir den Hafen nicht kennen. Aber der Wind ist noch schön und wir matchen und grade mit einer leichten Dehler, da kreuzen wir noch weiter.

    Auf er Höhe von Stahlbrode (um 18:00) entscheiden wir, dass es genug ist für heute, die nächsten Häfen sind über drei Stunden entfernt.

    Im Hafen nimmt uns ein sehr netter und kompetenter Hafenmeister im Empfang. Die Fischbude hat auch noch auf, was für ein schöner Abend!

    Gegen 20:00 fahren die Teilnehmer der Rund-Rügen-Regatta vorbei und wir feuern Anna-Lena und ihre Crew an.

    Im Hafen steht ordentlich Schwell und wir werden in den Schlaf geschaukelt.

    Wir haben fast Vollmond:

  • Stahlbrode – Krummin

    Vor dem Ablegen kaufen wir noch Räucherfisch direkt am Hafen frisch aus dem Rauch. Dann gehts schon los, gefrühstückt wird unterwegs.

    Wir setzen erwartungsvoll die Segel, das geht aber nur kurz gut. Den ganzen restlichen Weg bis Krösslin ist es so flau, dass wir fast andauernd mit Motor fahren müssen.

    In Krösslin ist heute großes Hafenfest und wir werden standesgemäß mit Blasorchester empfangen.

    Wir füllen unseren Dieseltank und legen uns dann in eine freie Box. Für ein Stündchen schlendern wir durch den Hafen und essen Bratwurst, dann geht es wieder weiter nach Wolgast.


    Da der Wind weiterhin mit Abwesenheit glänzt, sind wir unter Motor schnell vor der Brücke und legen uns vor Anker.

    Um 18:00 kommen wir durch die Brücke , dann ist es nur noch etwa eine Stunde bis Krummin. Dieser Hafen war früher etwas heruntergekommen, nennt sich jetzt aber den einzigen Vier-Sterne-Hafen Usedoms. Die Stege sind zwar schon etwas in die Jahre gekommen, aber noch gut in Schuss.

    Der Hafen punktet aber vor allem an Land: die Sanitäranlagen haben Hotelqualität und sind top-sauber.
    Das Restaurant ist auch sehr schön gestaltet.

    Heute wird gegrillt und wir gönnen uns einen exquisiten Grillteller.

    Den Abend verbringen wir mit Franzi in der Videokonferenz bei einem gemeinsamen Drink. Was für ein entspannter Tag.

  • Krummin – Ziegenort

    Mit köstlichen frischen Schrippen aus dem Hafenrestaurant versorgt, verlassen wir Krummin. Das Achterwasser liegt spiegelglatt vor uns, es wird ein schöner sonniger Tag aber ohne Wind.

    Vor der Brücke Zecherin legen wir wieder den Anker und warten auf die Öffnung. Bei dem Wetter würde es vermutlich ausreichen, wenn wir den Anker nur senkrecht ablassen und gar keine Kette geben.

    Zur Brückenöffnung kommen auch noch andere Boote dazu und drängeln. Wir halten uns zurück, das Gewusel brauchen wir nicht!

    Vor der Brücke weht rein laues Lüftchen mit drei Knoten, dahinter ist es wieder spiegelglatt.

    Auch das Stettiner Haff sieht nicht anders aus. Wir schlängeln uns durch die Stellnetze und die kleinen Fliegen (oder Mücken?) belagern unser ganzes Boot.

    Ziegenort überrascht uns mit einem frisch renovierten Vereinshaus und einem leckeren Fisch am Hafen. Wir probieren auch die polnischen Teigtaschen mit Kartoffel-Füllung, sehr lecker!

    Morgen gehts dann nach Stettin, Mast legen und ab nach Hause.

  • Ziegenort – Stettin – Hohensaaten

    Wir verlassen das Salzwasser wieder bei spiegelglatter See. Clemens ist auch ohne Wecker schon früh wach und so fahren wir morgens zügig los. Schnell erkennen wir: mit dem Segeln wird’s heute wieder nichts. Also schlagen wir auf der Fahrt von Ziegenort nach Stettin schonmal die Segel ab und Clemens baut das Mastgestell an.

    Rechtzeitig vor der Hafeneinfahrt ist alles fertig und wir könnten direkt am Mastenkran anlegen… könnten, denn es sind noch drei Boote vor uns dran, die heute ihren Mast stellen wollen.

    Zum Glück geht das alles sehr zügig und wir sind nach zwei Stunden wieder unterwegs, diesmal mit gelegtem Mast.

    Der Fahrtwind tut gut, denn wir haben inzwischen 27°C im Boot und 31°C draußen. Wir kommen zügig voran, es ist kaum Verkehr. Die Schleuse Hohensaaten rufen wir eine halbe Stunde vor Ankunft an. Als wir dann dort sind, stehen die Ampeln schon auf grün und wir werden sofort geschleust. Klasse, wir bedanken uns nochmal telefonisch beim Schleusenwärter und machen dann für die Nacht im Wartebereich fest.

    Mit lautem Quaken heißen uns die Amphibien willkommen. Zum Abendbrot noch Bratwürstchen und Kartoffelgratin, dann gehts ab in die Koje. Wenn alles gut läuft, sind wir morgen in Berlin und am Mittwoch zu Hause.

  • Hohensaaten – Spandau

    Clemens wollte mich überraschen und schon früh heimlich alleine ablegen. Daraus ist natürlich nichts geworden, denn nur eine kleine unerwartete Regung im Boot und ich bin wach!

    Unterwegs schmiere ich wieder Frühstücksbrötchen und brühe Latte Macchiato mit unserer Hand-Espresso-Pumpe. Leider bleiben wir eine ganze Weile hinter einem Frachter hängen, den wir aufgrund des schmalen Fahrwassers nicht überholen können. Als wir dann am Hebewerk Finow ankommen, sollen wir an der Wartestelle für das neue Werk warten. Per Funk bekommen wir mit, dass es am neuen allerdings einen Defekt gibt, der erst repariert werden muss, bevor wieder geschleust wird. Clemens ruft nochmal an und fragt, ob wir dann vielleicht mit dem alten fahren können. Und tatsächlich, Glück gehabt, zwei Arbeitsschiffe vom Wasserschifffahrtsamt Eberswalde müssen hoch und wir passen mit in den Trog.

    Auf dem restlichen Weg bis Lehnitz Schleuse kommen wir auch gut voran. Besonders angenehm ist unsere Sonnenpersenning, die uns vor den sengenden Strahlen schützt.

    Die Schleusung in Lehnitz haben wir grade verpasst, aber schon mit der nächsten sind wir dann dabei.

    In Spandau wird heute nach 14:00 bis Betriebsende nicht mehr geschleust, der Grund: Personalmangel. Da wir um 16:00 ankommen, legen wir uns an der Zitadelle Spandau vor Anker und bleiben hier über Nacht. Vielleicht haben wir Glück und es gibt heute Abend ein Konzert?

  • Spandau – VSaW

    Leider gab es gestern Abend kein Konzert in der Zitadelle, die Saison beginnt erst heute. So war es ein sehr ruhiger Ankerplatz. Allerdings ging gegen ein Uhr der Anker-Alarm los. Der Wind hatte um 180° gedreht und damit sind wir um mehr als 20m von unserer ursprünglichen Position abgewichen.

    Um halb sieben morgens wird Clemens schon unruhig und will los, die Schleuse hat schließlich schon seit sechs Uhr auf. Also Anker auf und um kurz nach sieben sind wir schon durchgeschleust.

    Von da aus ist es nur noch ein kurzer Weg bis zum Verein. Um halb zehn steht wieder der Mast und unsere Reise ist offiziell zu Ende. Wie schön, dass ihr uns wieder begleitet habt!