Reiseblog von Moritz und Clemens

Autor: Moritz (Seite 29 von 33)

Varberg, morgen gehts endlich wieder weiter

Die Nacht war etwas ruhiger als die letzten, am Tag geht der Wind nur noch bis knapp 30kn rauf, wir hoffen auf morgen. Die Wetterberichte sprechen zwar von sehr wenig Wind, aber auch wenn wir zwischendurch den Motor anmachen müssen – wir wollen los!

Gestern Abend hatten wir Claudia und Markus bei uns zu Gast, bei denen wir schon den gestrigen Nachmittag verbracht haben. Sie haben seit zwei Jahren eine gebrauchte Comfortina und saugen begierig neue Ideen zur Optimierung ihrer Manöver und des Bootes auf.

Im Hafen findet ein Mini-Hafenfest statt: es haben ein paar kleine alte Holzfischerboote angelegt und der Verein zur Restaurierung dieser Boote hat ein Zelt mit Livemusik aufgebaut.

In der Stadt ist heute Wochenmarkt mit vielen regionalen Produkten und vor allem Pflanzen-Setzlingen. Es scheint, dass sich die gesamten Bewohner Verbergs auf dem Markt treffen. Trotz der kühlen Temperaturen (12 Grad) entsteht fast schon eine sommerliche Stimmung.

Wieder auf dem Boot angekommen, gönnen wir uns eine weitere regionale Spezialität: Kaneelbullar aus Croissant-Teig. Hmmmm köstlich.

Am Abend bereiten wir das Boot schon fürs Ablegen vor. Wir können es kaum erwarten.

Varberg, Chaos in der Pantry

Heute wollte ich etwas besonderes ausprobieren: in Rosmarinbutter mijoutiertes Hähnchen mit Kartoffelgratin. Das ist allerdings etwas schief gegangen – im wahrsten Sinne. Denn aufgrund des Windes und der damit verbundenen Schräglage des Bootes habe ich die Kardanik des Herdes freigeschaltet. Das hat fürs Braten super funktioniert, da die Butter nicht übergelaufen ist (gespritzt hat sie trotzdem, das hatte ich nicht erwartet).

Abe die größte Schweinerei war, als ich das Gratin aus dem Ofen nehmen wollte. Denn als ich die Backofenklappe aufgemacht habe, kippte der ganze Ofen aufgrund der Aufhängung und das schöne Gratin segelte mit lautem Karacho und vielen Spritzern aus dem Ofen auf den Teppich. Was für eine Schweinerei!

Vor lauter Schreck habe ich nichtmal ein Foto für den Blog geschossen. Clemens hat sich glücklicherweise sofort bereiterklärt, das Chaos zu beseitigen.

Ach ja, und geschmeckt hat der Rest köstlich!

Varberg, noch immer Sturm

Der Wind hat sich noch nicht einmal in er Nacht beruhigt sondern pfeift weiterhin mit rund 30kn durch den Hafen. Morgen soll es vermutlich etwas weniger werden aber immer noch 25kn und das gegenan mit rund zwei Metern Welle.

Wir planen und planen… wenn die Vorhersagen eintreffen und in der Nacht zum Sonntag der Wind deutlich weniger wird und dreht, sollten wir gute Chancen haben, nach Skagen zu kommen. Von da aus wäre es noch ein (allerdings sehr langer) Schlag bis nach Norwegen und wir hätten die Hafentage fast wieder reingeholt.

Derweil haben wir die nächsten Kurse in die Seekarten eingetragen, die Plotter-Software aktualisiert, Wäsche gewaschen, Staub gewischt, Teppich gesaugt, alle Sehenswürdigkeiten besucht, … wir sind durch, es könnte jetzt wirklich wieder weiter gehen!

Schöne Reisebilder gibt es heute nicht, nur etwas Kunst vom Marktplatz in Varberg.

Varberg, der Wind pfeift in den Masten

Gestern Abend wurden wir noch von Marion und Ingo aus Hamburg auf ihr Boot, eine Linjet, eingeladen. Die beiden wollen auch nach Norwegen und hatten noch keine Information über die Einfuhrbeschränkung bzw. Zollzahlungen für Alkohol. Wir haben geholfen, die Gin Tonic Vorräte an die erlaubte Menge anzunähern.

Gegen Mitternacht waren wir wieder an Bord und da setzte der Sturm schon ein. Vorher gab es die berühmte Ruhe vor dem Sturm mit drei Stunden fast komplett flau.

In der Nacht ging der Wind dann auf 30kn hoch, über Tag war er schon dauerhaft über dreißig (8Bft) und in den Spitzen bis vierzig (9Bft).

Wir legen noch eine weitere Spring aus und wagen uns dann auf die Mole, von der wir fast weggeblasen werden.

Auf den Videos ist die wirkliche Kraft des Windes leider nicht so richtig zu erkennen. Aber anhand der Krängung der Boote im Hafen kann man den Sturm erahnen.

Wir freuen uns, jetzt nicht draußen auf See zu sein und nutzen ausgiebig die Waschmaschinen im Hafen. Zum Trocknen behängen wir die gesamte Kajüte, denn draußen weht uns die Wäsche weg.

Varberg, der Sturm legt doch keine Pause ein

Wir hatten gehofft, dass sich der Wind über Nacht wieder etwas legt. So hatten es jedenfalls einige Wetterberichte prognostiziert. Leider war dem nicht so, wir messen morgens unvermindert 20-25 kn (5-6 Bft) im geschützten Hafen.

Wellen sehen auf Fotos meist weniger spektakulär aus, als in der Wirklichkeit

Auch die Vorhersagen für den Tag verschieben sich immer weiter: erst hieß es ab 11:00 wird’s weniger, dann ab 14:00, dann ab 16:00. Jetzt sind sich alle einig, dass es heute hier nicht mehr weniger wird sondern über Nacht nur noch mehr. Es werden Böen bis zu 9Bft (42kn) erwartet. Der Sturm soll dann vermutlich bis Samstag anhalten. Wir müssen uns folglich auf mehrer Hafentage in Varberg einstellen. Aber der Hafen und die Umgebung sind gut dafür geeignet, hier ein paar Tage abzuwettern.

Spaziergang um die Burg

Wir packen die Segel sorgfältig ein und bringen noch einige Ruck-Puffer-Leinen aus. Somit sind wir für das kommende Wetter gut gerüstet.

Die Stimmung der anderen Gastlieger im Hafen ist auch nicht anders und wir schnacken über Sturm-Erlebnisse und Wettervorhersagen.

Für morgen haben wir nun einen Waschtag eingeplant, denn hier gibt es eine Tvättstuga.

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