Reiseblog von Moritz und Clemens

Autor: Moritz (Seite 7 von 33)

Ziegenort – Stettin – Hohensaaten

Wir verlassen das Salzwasser wieder bei spiegelglatter See. Clemens ist auch ohne Wecker schon früh wach und so fahren wir morgens zügig los. Schnell erkennen wir: mit dem Segeln wird’s heute wieder nichts. Also schlagen wir auf der Fahrt von Ziegenort nach Stettin schonmal die Segel ab und Clemens baut das Mastgestell an.

Rechtzeitig vor der Hafeneinfahrt ist alles fertig und wir könnten direkt am Mastenkran anlegen… könnten, denn es sind noch drei Boote vor uns dran, die heute ihren Mast stellen wollen.

Zum Glück geht das alles sehr zügig und wir sind nach zwei Stunden wieder unterwegs, diesmal mit gelegtem Mast.

Der Fahrtwind tut gut, denn wir haben inzwischen 27°C im Boot und 31°C draußen. Wir kommen zügig voran, es ist kaum Verkehr. Die Schleuse Hohensaaten rufen wir eine halbe Stunde vor Ankunft an. Als wir dann dort sind, stehen die Ampeln schon auf grün und wir werden sofort geschleust. Klasse, wir bedanken uns nochmal telefonisch beim Schleusenwärter und machen dann für die Nacht im Wartebereich fest.

Mit lautem Quaken heißen uns die Amphibien willkommen. Zum Abendbrot noch Bratwürstchen und Kartoffelgratin, dann gehts ab in die Koje. Wenn alles gut läuft, sind wir morgen in Berlin und am Mittwoch zu Hause.

Krummin – Ziegenort

Mit köstlichen frischen Schrippen aus dem Hafenrestaurant versorgt, verlassen wir Krummin. Das Achterwasser liegt spiegelglatt vor uns, es wird ein schöner sonniger Tag aber ohne Wind.

Vor der Brücke Zecherin legen wir wieder den Anker und warten auf die Öffnung. Bei dem Wetter würde es vermutlich ausreichen, wenn wir den Anker nur senkrecht ablassen und gar keine Kette geben.

Zur Brückenöffnung kommen auch noch andere Boote dazu und drängeln. Wir halten uns zurück, das Gewusel brauchen wir nicht!

Vor der Brücke weht rein laues Lüftchen mit drei Knoten, dahinter ist es wieder spiegelglatt.

Auch das Stettiner Haff sieht nicht anders aus. Wir schlängeln uns durch die Stellnetze und die kleinen Fliegen (oder Mücken?) belagern unser ganzes Boot.

Ziegenort überrascht uns mit einem frisch renovierten Vereinshaus und einem leckeren Fisch am Hafen. Wir probieren auch die polnischen Teigtaschen mit Kartoffel-Füllung, sehr lecker!

Morgen gehts dann nach Stettin, Mast legen und ab nach Hause.

Stahlbrode – Krummin

Vor dem Ablegen kaufen wir noch Räucherfisch direkt am Hafen frisch aus dem Rauch. Dann gehts schon los, gefrühstückt wird unterwegs.

Wir setzen erwartungsvoll die Segel, das geht aber nur kurz gut. Den ganzen restlichen Weg bis Krösslin ist es so flau, dass wir fast andauernd mit Motor fahren müssen.

In Krösslin ist heute großes Hafenfest und wir werden standesgemäß mit Blasorchester empfangen.

Wir füllen unseren Dieseltank und legen uns dann in eine freie Box. Für ein Stündchen schlendern wir durch den Hafen und essen Bratwurst, dann geht es wieder weiter nach Wolgast.


Da der Wind weiterhin mit Abwesenheit glänzt, sind wir unter Motor schnell vor der Brücke und legen uns vor Anker.

Um 18:00 kommen wir durch die Brücke , dann ist es nur noch etwa eine Stunde bis Krummin. Dieser Hafen war früher etwas heruntergekommen, nennt sich jetzt aber den einzigen Vier-Sterne-Hafen Usedoms. Die Stege sind zwar schon etwas in die Jahre gekommen, aber noch gut in Schuss.

Der Hafen punktet aber vor allem an Land: die Sanitäranlagen haben Hotelqualität und sind top-sauber.
Das Restaurant ist auch sehr schön gestaltet.

Heute wird gegrillt und wir gönnen uns einen exquisiten Grillteller.

Den Abend verbringen wir mit Franzi in der Videokonferenz bei einem gemeinsamen Drink. Was für ein entspannter Tag.

Stralsund – Stahlbrode

In Stralsund ist großes Hafenfest. Das haben wir gestern schon mit Live-Musik erlebt und sind durch die Buden geschlendert.

Heute klappern wir alle Segelläden ab. Auf dem Weg dahin sehen wir drei dänische Marineboote einlaufen und beobachten die Anlege-Manöver. Wir wollen uns die Signalflaggen erklären lassen und fragen den lokalen Marinesoldaten, der die Dänen in Empfang genommen hat. Der erklärte nur, dass er Funker sei und die Signalflaggen nicht lesen könne. Der anwesende Offizier kennt zwar nicht die Flaggen, aber deren Bedeutung: es sind die Rufzeichen. Mit dem Flaggenalphabet können wir punkten, denn die angezeigten Flaggen haben wir im Kopf.

Nach ausgiebigem Shoppen in den Segelläden und anschließendem Kaffee in unserem Lieblingscafé in der Böttchergasse gehen wir an Bord und nehmen die15:20 Brückenöffnung in den Strelasund.

Eigentlich wollten wir nur bis Gustow, weil wir den Hafen nicht kennen. Aber der Wind ist noch schön und wir matchen und grade mit einer leichten Dehler, da kreuzen wir noch weiter.

Auf er Höhe von Stahlbrode (um 18:00) entscheiden wir, dass es genug ist für heute, die nächsten Häfen sind über drei Stunden entfernt.

Im Hafen nimmt uns ein sehr netter und kompetenter Hafenmeister im Empfang. Die Fischbude hat auch noch auf, was für ein schöner Abend!

Gegen 20:00 fahren die Teilnehmer der Rund-Rügen-Regatta vorbei und wir feuern Anna-Lena und ihre Crew an.

Im Hafen steht ordentlich Schwell und wir werden in den Schlaf geschaukelt.

Wir haben fast Vollmond:

Lauterbach – Stralsund

Ein Tag mit langer Kreuz liegt vor uns. Wir starten noch mit voller Besegelung, doch schon bei der Ansteuerungstonne Lauterbach ziehen wir das erste Reff ein. An der Einfahrt in den Strelasund das zweite, denn hier frischt der Wind auf bis zu 25kn auf. Natürlich ist unsere Kreuz wieder die beste und wir holen alle ein, die vor uns abgelegt haben. Auf der Karte seht ihr ja unsere Route.

Kurz vor Neuhof sehen wir nach der Wende ein Loch im Segel. Wie ärgerlich, wo wir doch grade so in Fahrt waren! Aber natürlich segeln wir so nicht weiter und rollen die Fock ein. Wir wollen nicht riskieren, dass der Riss noch größer wird und sich nicht mehr reparieren lässt.

Vor der Ziegelgrabenbrücke müssen wir noch auf die Öffnung warten und legen uns im Windschatten von Dänholm vor Anker. Dort tauschen wir das Vorsegel und begutachten den Schaden.

Zur Brückendurchfahrt wird es wieder turbulent, die KVR (internationale Kollosionsverhütungsregeln) scheint hier außer Kraft zu sein, denn selbst die Küstenwache hält sich nicht daran.

Egal, wir finden einen schönen Liegeplatz – der war dann reserviert, also auf engstem Raum drehen und mit Rückenwind in die gegenüberliegende Box. Anna-Lena kommt auf einen Kurzbesuch vorbei.

Lustiger Weise liegt gleich nebenan eine Chartercrew aus dem SVSL, fast deren gesamter Vorstand ist an Bord.

Nach einem kurzen Schnack gehen wir in die wunderschöne Altstadt von Stralsund und essen anschließend im Klabautermann.

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