Reiseblog von Moritz und Clemens

Autor: Moritz (Seite 9 von 33)

Öppenskär – Karlskrona

Der gestrige Tag hat uns ganz schön geschlaucht. Die Nacht war auch nicht so erholsam, weil ein starkes Windfeld durchgezogen ist und im Mast gepfiffen hat. Nun ist endlich mal Wind und wir können nicht segeln…

Kleiner Schlepper, große Wirkung!

Nach dem entspannten Frühstück brechen wir zum nahe gelegenen Karlskrona auf. Um 12:00 legen wir schon an, klarieren das Boot und gehen in die Altstadt. Ein Kreuzfahrtschiff ist grade angelandet und hat seine Gäste in die Stadt ergossen, Karlskrona ist also voller deutscher Touristen.

Zum Glück kennen wir uns hier aus und verziehen uns in weniger bekannte Ecken, bspw. in die kleine Kaffeerösterei in der wir einen köstlichen Macciato trinken. Aber auch den Klassiker, die deutsche Kirche der Dreifaltigkeit, lassen wir uns nicht entgehen. Immer wieder beeindruckend ist die plastische Bemalung der Kuppel!

Frisch gestärkt schoppen wir Weihnachtsgeschenke und kehren mit reicher Beute aufs Boot zurück.

Der fast leere Gästehafen Karlskrona

Nach der weiteren Routenplanung plaudern wir noch mit Britti und Thomi (arche-de-noe.de), dann gibt es noch ein feines Abendessen und der Tag ist schon wieder zu Ende.

Ljungnäs – Öppenskär

Heute gab es mal keinen Sonnenschein zum Frühstück, sondern trübe Flaute. Nach etwa einer Stunde Fahrt unter Motor kommt der Wind plötzlich mit über 10kn – schnell setzen wir die Segel.

In Kalmar legen wir kurz an, um den Marineshop zu besuchen und zu duschen. Dann geht es schon wieder weiter und wir nutzen den restlichen Wind, um gen Süden zu segeln.

Schloß Kalmar

Nach kurzer Zeit wieder Flaute, der Wind ist wie abgeschaltet. Bei einigen Booten, die nach Norden fahren, hängen die Spinacker wie Säcke runter.

Auf der Höhe von Kristianopel setzt plötzlich ein Meter Welle ein, Wind noch immer nicht. Der kommt eine Stunde später, mit 20kn, natürlich direkt von vorne!

Macht nichts, wir setzen ein Reff und die Fock und beginnen zu kreuzen. Wir haben Gegenstrom und ordentlich Welle, die Netto-Strecke ist frustrierend und nach knapp eineinhalb Stunden ist auch der Wind wieder weg (übrigens alles wie vorhergesagt).

Also wieder Motor an und die restliche Strecke zur SXK-Boje an der Insel Öppenskär angesteuert. Diese liegt etwas abseits des Fahrwassers auf nur rund zwei Meter Wassertiefe. Für uns genug, denn Welle haben wir in dieser geschützten Bucht nicht zu befürchten.

Trotz bedecktem Himmel gibt es wieder einen sehenswerten Sonnenuntergang zu unserer selbst gemachten Pizza.

Figeholm – Ljungnäs

Nach einem geselligen Abend mit der Crew der Sepia haben wir nur ein paar Stunden Schlaf, dann kitzelt uns wieder die Sonne in der Nase und wir stehen auf. Kurz nach acht legen wir wieder bei Flaute ab.

Draußen frischt der Wind ein wenig auf und wir können mit Schiebewind ein bisschen segeln, bis es wieder zu flau wird. So verlassen wir unseren nördlichsten Hafen für diese Reise.

Unser heutiges Ziel ist wieder ein SXK-Boje, diesmal bei Ljungnäs. Ich packe die Angel aus und will für das Abendessen sorgen. Leider beißen die Fische nicht und meine Geduld reicht nur bis 18:00, dann gibt es Rinderfilet mit Kartoffelgratin.

Wir genießen die Natur und hoffen, dass sich einer der hier ansässigen Elche blicken lässt. Das Solarpaneel versorgt uns wieder bis in den Abend mit Strom, wirklich klasse!

Morgen wollen wir nur kurz in Kalmar anlegen, um den Marine-Shop zu entern, danach gehts auf zur nächsten SXK-Boje.

Danke an Christian für diesen wunderschönen Langwimpel, den wir in der abendlichen Thermik aufheißen.

Kiddeholmen – Figeholm

Was für eine entspannte Ruhe heute Nacht an dem Ankerplatz! Der Sonnenuntergang war auch wieder wunderschön.

Für die Eiseskälte in der Nacht entschädigt uns dann der strahlende Sonnenschein am Morgen. Nach einem ausgiebigen Frühstück im Cockpit brechen wir auf.

Der Kalmarsund liegt bleiern da, es ist absolut windstill. Daher wird es heute auch nur ein kurzer Trip unter Motor, nach Figeholm.

Unterwegs funkt uns die Sepia an, wir hatten uns im vergangenen Jahr auf dem Weg nach Norwegen kennengelernt und vor ein paar Tagen in Kalmar wieder getroffen. Heute haben sie dasselbe Ziel wie wir und die Boote liegen später einträchtig im Hafen nebeneinander.

Wir verbringen den restlichen Tag mit schnacken und Wäsche waschen.

Seereling als Wäscheleine

Kalmar – Sandvik

Ein strahlend blauer Himmel erwartet uns am Morgen, wie schön!

Um kurz nach acht legen wir ab und setzen voller Vorfreude das Großsegel, denn wir haben (etwas) Wind, allerdings wieder aus Norden. Und wir wollen ja noch ein bisschen nach Norden. Vielleicht reicht der Wind heute für eine Kreuz?

Als wir das enge Fahrwasser hinter uns lassen, setzen wir die Fock und kreuzen rund sieben Stunden lang den Kalmarsund hoch, bis uns der Wind wieder verlässt. Wir hatten uns für heute kein konkretes Ziel gesetzt, sondern wollen den nächstbesten Hafen nehmen, sobald der Wind nicht mehr fürs Segeln ausreicht.

Also laufen wir um halb fünf Sandvik an, das uns schon von weitem sehr einladend erscheint.

Der Hafen ist leer und wir haben ausreichend Platz. Leider ist der Schwimmsteg sehr niedrig und als Clemens beim Manöver vom Bug springt, höre ich nur noch einen lauten Schrei und sehe ihn am Boden. Beim Aufkommen ist er umgeknickt, nun ist der Knöchel dick.

Schnell eine Kühlkompresse draufgelegt und Diclo-Gel aufgetragen. Clemens meint, morgen wieder fit zu sein. Ich plane aber einen Hafen, in dem es medizinische Versorgung gibt, denn der Knöchel sieht spektakulär aus! Natürlich widerspricht er mir… das ist noch nicht ausdiskutiert.

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