Reiseblog von Moritz und Clemens

Kategorie: Norwegen Berlin-Lofoten (Seite 9 von 9)

Marienwerder – Gartz

Leider hatten wir seit Hohensaaten Westschleuse ein Flusskreuzfahrtschiff vor uns, das wir nicht überholen konnten. So sind wir mit rund vier Knoten über fünf Stunden in den Abgasen des „Dampfers“ gefahren, vorbei an der Öl-Rafinerie Schwedt, die ja grade in der Presse ist, weil sie weiterhin russisches Öl verarbeitet.

Da Stettin so heute nicht mehr zu schaffen war, haben wir für die Nacht in Gartz angelegt – der Kreuzfahrer leider auch. So haben wir leider die ganze Nacht den Dieselgeneratoren-Lärm.

Der Hafen ist inzwischen sehr heruntergekommen: seit zwei Jahren gibt es keinen Strom mehr bei den Liegeplätzen, Duschen und Toiletten sind seit einem Jahr gesperrt. Aber das Hafengeld wird dennoch in normaler Höhe abkassiert. Was für eine Enttäuschung! Aber der Hafenmeister Sven ist sehr nett und gesprächig.

Video vom Niederfinow Hebewerk

Wer sich über die Reihenfolge in der obigen Bezeichnung wundert: die offizielle Bezeichnung von Schiffsverkehrseinrichtungen zuerst der Ort, dann die Funktion. Also nicht Schleuse Hohensaaten oder Hebewerk Niederfinow, sondern Hohensaaten Schleuse und Niederfinow Hebewerk.

Das Hebewerk selbst ist immer wieder beeindruckend, nicht nur für Ingenieure.

Quelle: Johannes D.

Warten in Finow

Heute früh haben wir bis 8:00 ausgeschlafen und sind folglich erst spät losgefahren. Um 8:30 waren die Leinen los und das Frühstück gab es unterwegs.

Zwischen Marienwerderern und Niederfinow wird der Kanal auf die doppelte Breite ausgebaut. Das sieht ziemlich gespenstisch aus, denn es ist derzeit fast kein Schiffsverkehr auf dieser breiten Wasserstraße.

Nun warten wir vor Dem alten Hebewerk auf unsere Schleusung nach unten. Das neue Hebewerk muss erst noch 500 Testfahrten absolvieren, bis hier die erste echte Schleusung stattfindet.

Ein sensationeller Abschied

Noch am Vormittag haben wir die letzten Lebensmittel gepackt, dann ging es um 10:30 aufs Boot.

Und was für ein Aufbruch! Vielen lieben Dank an alle, die uns so herzlich verabschiedet haben. Wir Waren tief bewegt und haben ein paar Tränchen verdrückt. So viele sind gekommen und haben uns eine schöne Reise gewünscht, wir waren überwältigt.

Auch die Eskorte von Lieselotte und Feierabend und das Hup-Konzert zum Ablegen – ihr seid die Besten!

Franzi und Meret auf der Feierabend
Der halbe Vereinsvorstand und viele weitere Mitglieder auf der Lieselotte. Robert hupt am lautesten

Vor Spandau mussten wir fast eine Stunde auf die Schleusung warten, aber in Lehnitz sind wir schnell durch gewesen. Nun liegen wir in Marienwerder und bleiben über Nacht. Hier gibt es ein kleines Hafenrestaurant, bei dem wir noch ein frisch gezapftes Franziskaner bekommen haben. Da die Kasse schon geschlossen war, wurden wir kurzerhand von der Wirtin eingeladen. Was für ein Start für die Reise!

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