Reiseblog von Moritz und Clemens

Kategorie: Reise (Seite 3 von 37)

Hafentag in Kullavik: erst Sonnenschein, dann Gewitter

Wie gestern schon geplant, bleiben wir heute im Hafen, packen die Roller aus und erkunden den Ort bei strahlendem Sonnenschein. Viel zu erkunden gibt es allerdings nicht, sogar die kleine Kirche ist geschlossen. Also landen wir beim Supermarkt und besorgen uns frische Lebensmittel.

Kaum zurück an Bord, erscheinen auch schon die ersten dunklen Wolken am Horizont. Gleich darauf prasselt der Regen auf das Deck und der Donner grollt nah bei uns.

Wir nutzen die Zeit unter Deck, um den Kühlschrank auszuräumen, zu reinigen und wieder einzuräumen. An Bord muss das häufiger sein als zu Hause, weil unser Kühlschrank kein Schrank im eigentlichen Sinne ist, sondern eher eine Truhe. Es sammelt sich immer Wasser im Boden und alles, was aus Pappe oder Papier ist, weicht auf. Weil wir grade so schön am Putzen sind, saugen wir noch das Boot durch und wischen die Nasszelle.

Dann wird es Zeit für einen ausgiebigen Mittagsschlaf. Regen und Gewitter begleiten uns noch den ganzen Rest des Tages und der Wind rüttelt im Rigg. Eigentlich eine schöne Gelegenheit, die Sauna direkt vor dem Boot zu mieten. Leider ist diese aber schon lange ausgebucht und wir müssen uns mit dem Gedanken daran begnügen.

Am Nachmittag koche ich die Lasagne für das Abendessen, denn die Zubereitung dauert ja immer eine ganze Weile. Dabei stellen wir fest, dass unser Kühlaggregat schon eine ganze Weile nicht mehr angesprungen ist. Clemens testet und versucht viele verschiedene Einstellungen. Leider ohne Erfolg, also kriecht er mit Stirnlampe bewaffnet in den Schrank und rüttelt an den Kabeln. Große Erleichterung, als es kurz darauf wieder brummt.

Morgen geht es dann hinter der Wetterfront vermutlich bei Flaute nach Læsø. Da für den Nachmittag wieder Gewitter angesagt sind, wollen wir früh aufbrechen, um rechtzeitig im Hafen zu sein.

Varberg – Kullaviken: ein kurzer Trip vor dem Unwetter

Für heute ist ab 14:00 erst Flaute und dann Nordwind angesagt. Am Abend soll es dann gewittern.

Nach Norden wollen wir, also stehen wir heute wieder früh auf, damit wir den schönen Ostwind nutzen können. Der ist auch genau so kräftig, wie erhofft und unter Vollzeug geht es wieder los gen Norden. Unser Ziel für heute ist Kullavik, etwas südlich von Göteborg. Von hier aus ist es nur noch ein relativ kurzer Sprung nach Læsö. Dort wollen wir auf jeden Fall noch vor dem Wochenende sein.

Schlechtes Wetter südlich von uns

Zwischendurch wird der Wind so viel und spitz, dass wir sogar ein Reff einziehen und später, als der Wind langsam stirbt, wieder raus lassen. Bis fast direkt in den Hafen können wir Segeln, erst zum Schluss wird es flau und der Wind dreht auf Nord.

Wir haben uns extra einen ruhigen Hafen ausgesucht und wollen nicht nach Göteborg rein. Stadt haben wir ja zu Hause genug und Göteborg kennen wir schon von einer vorherigen Reise. Kullavik ist ein kleiner Ort mit einem relativ großen Hafen. Auf dem Pier ist ein kleines Restaurant mit hervorragenden Bewertungen in Google. Da wir schon um 13:00 anlegen, gönnen wir uns dort ein sonniges Mittagessen.

Hier gibt es sogar zwei kleine Segelvereine. Alles ist sehr gemütlich und ruhig. Weil der Wind komplett weg ist, üben die Optis Kenten im Hafen. Ein lustiges Gekreische und Gejohle! Am Ende sind die Kinder völlig erschöpft und die Eltern müssen die Boote auspützen.

Am Nachmittag kommen dann auch schon die angekündigten Schauerböen und Gewittergrollen in der Ferne.

Uns gefällt es hier so gut, dass wir beschließen, morgen einen Hafentag einzulegen. Der DWD sagt ohnehin Gewitter fürs Kattegat voraus, das können wir bei der Überfahrt nach Læsö nicht gebrauchen, denn die Strecke geht nur über die offene See, ohne Nothafen in der Nähe.

Daher lassen wir den Tag entspannt unter der Kuchenbude bei selbstgemachtem Döner ausklingen.

Höganäs – Varberg: eine rauschende Fahrt

Wir wachen noch vor dem Wecker auf und legen zügig um 7:45 ab mit Kurs um den Kullen herum nach Falkenberg. Die Wetterprognose ist durchwachsen: zuerst schöner Ostwind, dann ab mittags Regen mit Flaute.

Wie setzen Vollzeug und rauschen los nach Norden. Es läuft super, das Log steigt und steigt. Maximal neun Knoten, gleich heben wir ab! Als Bonus begleitet uns kurz ein kleiner fotoscheuer Schweinswal.

Wir kommen so schnell voran, dass wir umplanen und bis nach Varberg fahren.

Um 14:00 kommt dann leider der Regen mit der Flaute. Also alle Segel wieder runter und Motor an für die letzten zwei Stunden in den Hafen.

Hier ist es bis zum Abend wieder rappelvoll und wir liegen im Päckchen. Ein dänischer Nachbar spricht uns auf die Kieler Woche an, er sei in diesem Jahr dabei gewesen. Das Engagement von uns Ehrnamtlern findet es so toll, dass er uns kurzerhand eine Flasche Rotwein als Dank schenkt.

Noch ein kurzer Rundgang durch Varberg, dann kehren wir zum Boot zurück, essen leckere selbstgepulte Räkor mit Aïoli und beenden den Abend gemütlich.

Skanör Ankerplatz – Höganäs: immer noch Flaute

Die Windprognosen für heute waren nicht besser als gestern, aber noch einen Tag vor Skanör wollen wir dann doch nicht. Außerdem soll es ab Montag Unwetter geben und je nördlicher wir sind, desto eher bleiben wir davon verschont.

Also lichten wir um kurz nach sieben den Anker bei spiegelglatter See. Frühstück gibt es wieder unterwegs. Anfangs bremst uns die Strömung etwas aus, zum Ende hin schiebt sie uns mit über 1,5 kn.

Wir sehen Schweinswale und freuen uns über den Fahrtwind. Denn als wir anlegen und der Fahrtwind fehlt, ist es unglaublich heiß. Auch in Höganäs ist der Hafen voll. Einige Boote kommen aus dem idyllischen Hafen Mølle, etwas weiter nördlich. Den hatten wir auch im Blick, wissen aber, dass er sehr klein ist. Die Boote wurden bereits ab 14:00 abgewiesen, weil der Hafen komplett dicht war. Dann sind sie nach Höganäs ausgewichen, jetzt ist es hier dicht. Wir haben einen der letzten beiden Plätze bekommen.

Am Strand und in den Parkanlagen von Höganäs tummelt sich offenbar die gesamte Bevölkerung des Ortes, es erinnert ein wenig an Sommerabende im Berliner Tiergarten.

Wir flanieren noch mit einem leckeren Eis in der Hand über die Mole, dann kehren wir wieder zurück zum Boot und bereiten den morgigen Tag vor.

Skanör – Ankerplatz vor Skanör: Sommer, Sonne, Flaute

Den gestrigen Abend haben wir mit dem Eigner-Paar einer anderen HR36 bei einem (oder zwei oder drei…) Glas Wein ausklingen lassen. Sie lagen innen direkt an der Kaimauer in einem Dreier-Päckchen. Als wir heute Früh dort vorbei zu den Duschen gingen, waren dort deutliche Spuren der feierfreudigen Leute an Land: viele Glasscherben und verstreute abgebrannte Grillkohle bis zu den Booten. Das war für die beiden bestimmt keine entspannte Nacht!

Schon gestern Abend haben wir überlegt, bei der für heute angesagten Flaute einen Hafentag einzulegen. Allerdings waren wir mit unserem Liegeplatz direkt an der Durchfahrt nicht so happy und der Hafen war insgesamt sehr laut. Die unsagbar vielen kleinen Mücken taten ihr Übriges. Unser Plan war schnell klar: nach dem Frühstück auslaufen und direkt vor dem Hafen vor Anker gehen. Gemacht, getan, um 11:00 haben wir vor den bunten kleinen Strandhäusern für den restlichen Tag und die kommende Nacht ein schönes Plätzchen gefunden.

Das Sonnensegel aufgespannt, ein Buch in die Hand, leckere Zitronenlimonade, … und schon ist der Tag wieder vorbei. Entspannung pur. So ein Faulenzer-Tag ist auch mal ganz schön.

Unser Solarpaneel sorgt für gut gekühlte Getränke am Abend und wir planen noch die nächsten möglichen Etappen.

Abends kommt noch Basti mit seinem Schlauchboot vorbeiund holt Clemens auf eine GinTo ab.

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