Reiseblog von Moritz und Clemens

Kategorie: Reise (Seite 4 von 37)

Glowe – Skanör: ab in den Sommer!

Unser Ziel für heute ist Skanör auf der Halbinsel Falsterbo. Die Wetterprognosen sind gut, aber wir wissen, dass der Hafen sehr beliebt ist. Zudem steht das Wochenende vor der Tür, es wird also voll werden. Frühes Einlaufen ist dringend geboten. Wir legen daher um kurz nach fünf Uhr morgens ab. Die Sonne ist noch nicht richtig aufgegangen und hängt noch hinter den Wolken.

Ein erstes kleines Stück unter Motor, dann stundenlang Richtung Nord-West unter Vollzeug. Die Route führt uns durch mehrere Offshore-Windparks.

Diese riesigen, still vor sich hin drehenden Windräder sind schon sehr beeindruckend. Wir fühlen uns ganz winzig neben diesen Türmen und haben doch den Eindruck, die Flügel fast anfassen zu können. Schön und etwas unheimlich zugleich.

Das letzte Stück nach Skanör ist dann so windstill, wie es der Wetterbericht angekündigt hat. Also wieder Motor an und rein in den Sommer. Denn es ist richtig warm und sonnig geworden. Für uns ein typisches Skanör-Wetter!

Der Hafen selbst ist als wir um 15:00 einlaufen schon komplett voll. Wir versuchen, in eine Lücke am Rundsteg zu kommen. Leider zu eng, also wieder raus, in dem engen Hafen nochmal gewendet und in der Durchfahrt zwischen den Stegen ins Päckchen gelegt. Jetzt ist es hier richtig eng und wir lassen sicherheitshalber die Fender auch außen dran.

Bei der Liegeplatzsuche wurden wir von Basti unterstützt. Er und seine Frau Melina sind mit ihren beiden Kindern auf der Heimreise nach Schilksee. Als wir uns das letzte Mal getroffen haben, waren sie noch zu zweit. Wie schön, euch wiedergetroffen zu haben!

Eigentlich wollten wir als kleinen Nachmittags-Snack die köstlichen Churros von Linda essen. Die Portionen waren aber so groß, dass es gleich als Abendessen gereicht hat.

Morgen sind nördlich von uns Gewitter angesagt, daher wollen wir vermutlich nur direkt vor dem Hafen Skanör vor Anker gehen und chillen.

Sassnitz – Glowe: ein Katzensprung bei Nebel

Für heute haben wir nur eine kurze Etappe geplant, weil die Windrichtung nicht für eine längere Tour passt und wir ohnehin schon lange nicht mehr in Glowe waren. Weil wir nur so kurz unterwegs sein werden, frühstücken wir erstmal ausgiebig Rühreier mit Bacon. Dann nochmal kurz zur Tankstelle, weil die grade so leer ist. Dann setzen wir um 10:00 das Großsegel und motoren erstmal Richtung Kaiserstuhl.

Nach einer Stunde können wir die Fock ausrollen und den Motor ausmachen. Bis Glowe sind es zwar nur noch 10 Seemeilen, aber die legen wir entspannt zurück.

Nebel und Sprühregen haben sich auch langsam verzogen, als wir anlegen.

Jetzt erstmal ein leckeres Fischbrötchen und dann einen Spaziergang durch den Ort. Obwohl noch keine Ferienzeit ist, sind die Restaurants und Cafés voll. Ab morgen gibt es hier ein großes Hafenfest mit Live-Musik und Festreden. Da wollen wir dann aber schon in Richtung Schweden unterwegs sein.

Die Wetterprognosen sind derzeit so sprunghaft, dass wir eigentlich erst morgens so richtig planen können. Kann also sein, dass ich morgen gar nicht aus Schweden schreiben werde. Lasst euch überraschen.

Smashed Cheeseburger Burger mit geschmorten Zwiebeln

Swinemünde – Sassnitz: eine lange Kreuz

Um kurz nach acht legen wir ab, im Hafen ist es noch windstill, aber draußen gehen 15kn aus West. An der Hafeneinfahrt erwartet uns ein kleines Boot mit Blaulicht. Bordercontrol? Nein, es ist ein Service-Boot vom Industriehafen, das uns bittet, auf der West-Seite des Fahrwassers zubleiben, weil ein grade LNG-Tanker einläuft. Und dann sehen wir auch schon das riesige Schiff mit Schlepper vorne und hinten.

Wir wollen ja ohnehin westwärts, setzten gleich die Segel mit Reff 2 und machen uns auf, eine mehrstündige Kreuz liegt vor uns. Die Sonne scheint und von dem angekündigten Gewitter ist auch noch nichts zu sehen.

Clemens genießt!

Der erste Schlag ist über 26sm lang, danach müssen wir häufiger wenden. Die alte Welle kommt leider mit über einem Meter aus Nordwest, also genau aus der Richtung, in die wir fahren wollen.

Aber die letzten paar Meilen dreht der Wind immer gut für uns und auch die Welle wird milder. Wir erreichen Sassnitz nach achteinhalb Stunden Kreuz, wir sind alle!

In Sassnitz laufen schon die Vorbereitungen für den Sail GP mit Riesenrad am Hafen. Wir lassen uns eine köstliche Pizza vom Italiener am Hafen schmecken und geben dann bald unserem Schlafbedürfnis nach. Morgen schlafen wir erstmal gemütlich aus und fahren dann nur eine kurze Etappe nach Glowe.

Stettin – Swinemünde: Nebel, Flaute, Gewitter

Der erste noch schlaftrunkene Blick geht immer auf die Wetterberichte. So auch heute und mit einem Schlag war ich wach: Heftige Gewitter ab 16:00. Da wir nach Swinemünde wollen, sollten wir zügig ablegen, um sicher vor dem Unwetter wieder im Hafen zu sein. Also nur kurze Katzenwäsche und dann los.

Unterwegs montieren wir noch die Rettungsmittel und genießen, dass es nicht regnet. Nach ein paar Stunden kommt sogar die Sonne raus.

Aber die angesagten Gewitter kündigen sich auch schon am Horizont an. Als wir das Brama Torowa 1, also die Einfahrt zum Kanal nach Swinemünde, erreichen, ist eine Gewitterzelle schon deutlich am westlichen Horizont zu erkennen.

Direkt nach dem Anlegen fängt es an zu regnen und das Donnergrollen klingt schon ganz nah. Gutes Timing!

Nachdem sich das erste Gewitter verzogen hat, packen wir unseren Trolley aus und gehen den Jahresvorrat an Libuski kaufen.

Abends gehen wir mit ein paar Seglern vom Nordstern (Tegel) in der Hafenkneipe Pirogi essen.

Eberswalde – Stettin: Sonne statt Regen

Als wir morgens um 6:00 aus den Fenstern blicken sehen wir nur … weiß! Den Kopf aus der Luke, was ist da los? Dichter Nebel, sodass wir kaum die Wasseroberfläche sehen können. So krass habe ich das noch nie erlebt. So können wir jedenfalls noch nicht losfahren.

alles wie in Watte gepackt

Also frühstücken wir erstmal einen selbstgepressten Espresso (da wir hier keinen Strom haben) und leckere Schoko-Croissants, deren Schokolade durch das Aufbacken im Ofen richtig flüssig geworden ist, köstlich!

Der Nebel klart langsam auf.

Inzwischen ist die Sichtweite rund 50m und wir können in langsamer Fahrt Richtung Hohensaaten starten. Dort warten wir ein paar Minuten und werden schon geschleust. Als wir aus der Schleusenkammer ausfahren, ist der Nebel weg, die Sonne komplett da und wir können alles zum Trocknen aufhängen.

Das schöne Wetter begleitet uns bis nach Stettin, wo wir uns gleich an den Mastenkran der Marina legen. Als wir anlegen, meint der Hafenmeister, dass er in 25 Minuten Feierabendd macht, da er seinen Sohn von der Schule abholen muss. Ich sage nur: challenge accepted und er brummt unwillig. Wir bereiten knapp 10 Minuten den Mast vor, dann ran an den Kran. Exakt 25 Minuten haben wir inclusive Vorbereitung gebraucht. Der Hafenmeister strahlt glücklich und ist sprachlos, das habe er noch nie erlebt! Jetzt hat er sogar doch noch Zeit für ein Pläuschchen.

Nach 15 Minuten am Mastenkran

Auf der letzten Rücktour hatten wir hier auch schon den Mast gelegt, das ging viel schneller als beim Akademischen und zum gleichen Preis. Außerdem kann man hier ohne Münzen so lange duschen, wie man will, bei dem heutigen Tagesprogramm ein echter Bonus, den wir uns gönnen wollen. Denn am Abend ist alles segelklar und startbereit – wir brauchen dringend eine Dusche.

Zum Abendessen gibt es heute (fast) kalte Küche: Burrata mit geschmolzenen Paprika-Scheiten und natürlich dem selbstgemachten Pesto.

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