Wie vorhergesagt reiht sich heute seit 8:00 ein Gewitter an das andere, zwischendurch immer wieder Schauerböen.
Nur ganz selten lässt sich zwischendurch die Sonne blicken, dann wird es schnell schwül-warm.
Die Sanitäranlagen hier sind so klasse, wir fühlen uns wie in einer Hotelanlage und können ausgiebige Wellness-Duschen einlegen.
Wir gehen den Tag ruhig an, planen die nächsten Etappen und lesen viel. Abends gegen 18:00 wird das Wetter etwas ruhiger und wir genießen ein leckeres Essen in der Hafenkneipe.
Wir wollen durch das Achterwasser in Richtung Stettin und nicht seeseitig um Usedom. Grund ist zum einen das Wetter (es soll am Sonntag langanhaltend und großflächig Gewitter geben) und zum anderen die „Naschkatze“. Um ins Achterwasser zu fahren, müssen wir durch die Wolgaster Brücke. Die macht um 12:45 auf und bis dorthin sind es nur rund sechs Seemeilen. Also können wir erstmal in Ruhe frühstücken, dann tanken und anschließend bei leichtem Wind nach Wolgast segeln.
Da wir doch schneller dort sind als erwartet, legen wir uns noch eine halbe Stunde vor Anker. Inzwischen ist der Wind komplett weg und dicke dunkle Wolken ziehen von Nord-Westen her auf.
Kurz vor Krummin erwischt uns dann doch noch ein Schauer aber wir kommen sicher im Hafen an.
Der letzte freie Liegeplatz mit Heck in die Hafeneinfahrt ist unserer! Wenn wir hier wegen des Gewitters einen Hafentag einlegen müssen, haben wir eine fantastische Aussicht.
Nach dem Schauer drehen wir eine kleine Runde durch den Ort und landen wie geplant in der „Naschkatze“, ein verwunschenes Café mit köstlichem selbstgebackenen Kuchen.
Den Abend lassen wir mit selbstgemachter Pizza Scandinavia (eigene Komposition mit Räkor, Schinken und Sauce Béarnaise) ausklingen.
Nach dem langen Abend gestern schlafen wir erstmal aus und nehmen die 12:20 Brückenöffnung.
Der Abschied aus dem schönen Stralsund fällt uns nicht leicht.
Es ist immer wieder erstaunlich, was für ein Gedrängel vor der Brückenöffnung entsteht. Wir halten uns zurück und setzen dann gleich hinter der Brücke in Ruhe die Segel. Die anderen Boote sind alle vor uns und wir arbeiten uns nach und nach einen Platz nach dem anderen nach vorne (einmal Regattasegler immer Regattasegler).
Nach einer Kurve können wir sogar den Spi setzen, dann sind wir nicht mehr zu halten. Sehr weit vor uns ist eine Comfortina 42, die haben einen Ginacker gesetzt. Auch an die rücken wir immer näher ran.
Endlich im Bodden haben wir sie gleichauf. Plötzlich lässt der Wind komplett nach. Keine Puseratze mehr. Die Comfortina und wir nehmen die Segel runter und wir bekommen ein freundliches Daumen-hoch-Kompliment vom Skipper.
Den Weg nach Kröslin legen wir nun unter Motor zurück, durch eine dicke grüne Jauche.
Im Hafen gibt es zwar viele leere Plätze, aber fast alle sind „rot“. Wir legen in einer Box an, aber der Seitensteg ist uns zu kurz. Also nochmal ablegen und einen anderen Stand finden. Um 18:00 sind wir endgültig fest und glücklich!
Die Sonne kitzelt uns morgens in der Nase, es ist eine sommerliche Stille in unserer Ankerbucht. Mit knusprig aufgebackenen Brötchen frühstücken wir und lichten dann unter Segeln den Anker.
Der Wind reicht grade so bis zum Fahrwasser, da haben wir nur noch knapp einen halben Knoten Fahrt. Dann erst dürfen wir wieder den Motor starten. Wir fahren an der Insel Hiddensee vorbei und sehen schon von der Ferne die Kirchturmspitzen von Stralsund.k
Erst kurz vor Stralsund kommt eine leichte Seabreeze auf, da lohn sich das Segelsetzen schon nicht mehr.
Gegen Mittag erreichen wir dann auch den Hafen und gehen erstmal ausgiebig duschen. Anschließend noch eine kleine Tour durch die Altstadt mit Fischbrötchen. Abends treffen wir uns dann mit Anna-Lena und Paul beim Griechen Jorgos und lassen wir den Tag gemütlich bei einem GinTo an Bord ausklingen.
Gestern Abend gab es trotz Felsen vor der Sonne, noch ein wunderschönes Abend-Licht.
Leider war es direkt zum Sonnenaufgang noch wolkenverhangen. Aber schon ein paar Stunden später strahlten die Kreidefelsen im gleißenden Sonnenlicht.
Nach dem Frühstück mit Panoramablick brechen wir (mal wieder bei Flaute) auf. Nach einer Stunde wacht der Wind leicht auf und wir können den Spnacker setzen. Aber schon nach einer weiteren Stunde ist es auch dafür wieder zu flau.
Gegen 14:00 erreichen wir Kloster auf Hiddensee. Schon an der Hafeneinfahrt werden wir vom Hafenmeister empfangen – alle Plätze sind belegt, wir müssen wieder weg. Direkt vor dem Hafen ist ein Naturschutzgebiet, dass nur ohne Motor befahren werden darf. Wir setzen kurzerhand die Fock und segeln in das Naturschutzgebiet, werfen den Anker und bleiben hier über Nacht.
Mit Blick auf den Dornbusch (Leuchtturm) und die gesamte Insel Hiddensee hinunter, genießen wir einen weiteren spektakulären Sonnenuntergang.