Am Morgen ist es so kalt, dass das Deck eisglatt ist. Ein guter Grund, sich nochmal umzudrehen und ein Stündchen länger zu schlafen.

Dann geht es nach dem Frühstück auf zur nächsten Schleuse. Die ist eigentlich fünf Stunden entfernt, aber heute ist viel mehr Verkehr als in den vergangenen Tagen. Wir hängen hinter dem Frachter „Tanja Deymann“. Als wir ihn überholen wollen bleiben wir im Sog hängen und müssen das Manöver abbrechen. Wir hatten über 8kn durchs Wasser und nur 5kn über Grund. Auch als wir den Motor im Leerlauf schalten bleiben wir parallel zum Frachter mit 5kn. Eine unheimliche Erfahrung! Da wir die ganze Zeit über mit dem Frachter in Funkkontakt sind, ist es aber dennoch relativ entspannt.

Aber so bleiben wir bis zum Ende des Elbe-Seiten-Kanals hinter dem Frachter. An der Schleuse müssen wir leider über eine Stunde warten. Dann fahren wir gemeinsam mit der Tanja in die Schleuse. Also auch den Rest des Tages gibt der Frachter unser Tempo vor. Bei dem netten Funkkontakt freuen wir uns auch ein bisschen über diese kleine Geschwaderfahrt durch Wolfsburg.

Als wir in Rühen anlegen, fährt Tanja weiter. Vielleicht sehen wir uns morgen wieder. Rügen ist übrigens ein ehemaliger Grenzübergang – wie passend für den heutigen Tag der Deutschen Einheit.

Uns graut es schon vor dem Wetter in den kommenden Tagen, denn es soll schütten und stürmen. Das macht auf dem Kanal so richtig Spaß!