Wie geplant legen wir (mindestens) für heute einen Hafentag ein. Das heißt endlich mal wieder ausschlafen, dann zum Bäcker und frische Brötchen besorgen. Als ich wieder beim Boot bin, sind unsere Nachbarn schon ausgelaufen. Da für die nächsten Tage mehr Wind angesagt ist und wir nur an einem Seitensteg mit dem Heck deutlich in die Durchfahrt ragen, legen wir kurzerhand um. Bei böigem Seitenwind im engen Hafen gleich zwei Manöver und das noch vor dem Frühstück – es gibt schöneres. Aber alles geht gut und wir können entspannt in den restlichen Tag starten. Beim Rückweg vom Bäcker habe ich ein paar E-Autos für 500 DKR pro Tag zur Vermietung gesehen. Eine schöne Möglichkeit, die gesamte Insel an einem Tag zu besichtigen. Gesagt, getan, wir bekommen einen kleinen weißen Mazda und fahren über die Insel.

Unser erster Stopp ist die Salzsiederei, hier wird das Grundwasser mit rund 14% Salzgehalt aufgekocht und die sich dabei absetzenden Kristalle in Körben gesammelt. Natürlich können wir dort auch Salz probieren und mit herkömmlichen Salzsorten vergleichen.

Ich brauche sicherlich nicht zu erwähnen, dass ich gleich einen kleinen Salzvorrat gekauft habe.

Nächster Stopp Vesterø, der zweite Hafen der Insel mit Fährverbindung zum Festland. Hier wollen wir die Kirche am Ortseingang besichtigen, die ist aber inzwischen ein Wellness-Tempel. Lustige Nachnutzung, da habe ich gleich eine Menge Assoziationen. Dann geht es weiter zum Hafen, der ist deutlich lauter und geschäftiger, also weniger Ferienort, als unserer. Wir sind froh, uns für Østerby entschieden zu haben.

Heute ist der letzte Tag der Kunstwochen auf Læsö und an allen möglichen Orten gibt es Gallerien. So auch hier im Hafen in einer der Werfthallen. Die Bilder sind auch auf der Drehbank aufgestellt, dahinter liegt noch der Akkuschrauber. Eine tolle Kombination, aber sie wollen keine Fotos.

Dann geht es für uns weiter zum Torwald Hansen Turm. Ein Turm mitten auf der Insel, aber kein Leuchtturm. Was es genau damit auf sich hat, wissen wir leider nicht, aber er ist hübsch anzusehen.

Und auch die Aussicht von oben ist sehr schön.

Nach einer kurzen Hotdog-Pause besichtigen wir ein Freilichtmuseum, das die Geschichte der traditionellen Seetangdächer nacherzählt. Hier wurden die Häuser nicht mit Reet, sondern mit Seetang gedeckt, da dieser in Übermaß vorhanden ist. Aufgrund der sehr fruchtbaren Eigenschaften des Tangs wachsen auf den Dächern auch viele Pflanzen. Um dieselbe Dämmung und Stabilität wie andere Dächer zu erhalten, ist die Tangschicht allerdings sehr dick.

Die Seetang-Fäden wiegen sich leicht im Wind und erinnern an eine Perücke. Interessanter Weise riecht es innen gar nicht nach Algen oder Fisch.

Auf unserem Weg zur Ostspitze der Insel kommen wir noch an einigen dieser historischen Häuser vorbei, die ganz normal bewohnt werden.
Seetang ist auch bei unserm nächsten Ziel ein wichtiges Stichwort. Es ist ein Laden, der sich auf Lebensmittel mit und aus verschiedenen Seetangsorten spezialisiert hat. Hier können wir probieren und lernen viel über diese gesunden Pflanzen.

Die Ostspitze der Insel, unser letzter Ausflug für heute, ist sehr einsam und naturbelassen. Sandstrand mit dicht aber niedrig bewachsenen Dünen.

Das reicht uns dann an neuen Eindrücken für den Tag und wir kehren nach Østerby zurück. Ein Zwischenstopp bei dem Fischladen, das Abendessen besorgt, dann den Wagen wieder abgegeben und an Bord entspannen.

Zum Abendessen haben wir uns eine kleine Auswahl an Garnelen besorgt. Die großen heißen hier Jungfrauen-Hummer. Dazu trinken wir den leckeren Limão Fizz, den uns Bernd und Steffi beim VSaW-Sommerfest als Reiseverpflegung mitgegeben haben – vielen Dank dafür, der Drink passt heute perfekt!

Nach unserem Telefonat noch ein kleiner Gruß auf euren Bericht hin . So ein Ausruhtag hat doch auch entspannende Wirkung mit leckerem Essen und ……Für morgen wünsche ich dann eine frische Weiterreise, die es ja in sich hat . Kommt gut an Euer Ziel na ch 14 Stunden an , ich freue mich schon auf Euren Bericht und die tollen Bilder .Liebe Grüße und Gute Nacht 😴
Hintergrund zum Turm:
https://api.www.visitlaesoe.de/sites/visit-laesoe.com/files/2019-11/L%C3%A6s%C3%B8%20T%C3%A5rnet.JPG
Der Torwald Hansen Turm oder korrekter: Thorvald Hansens Turm (dänisch Thorvald Hansens Tårn) ist ein 17 Meter hoher, leuchtend roter Aussichtsturm in der kleinen Stadt Byrum auf der dänischen Insel Læsø.
🏗️ Die Geschichte
1926 beschloss der lokale Handwerker und ehemalige Seemann Thorvald Hansen, einen Aussichtsturm zu bauen, da die Bäume und Häuser in Byrum mittlerweile den Blick auf die Insel blockierten.
Zur Inspiration reiste er nach Skagen, kletterte den dortigen Leuchtturm hinauf und senkte eine Schnur mit Stein herab, um die notwendige Höhe für seinen eigenen Turm abzuschätzen.
Zuhause formte er drei einfache Gussformen und goss daraus Ziegel (jeweils morgens, nachmittags und abends je drei Stück). Mit einem Maurer namens Kristian „Puh Skie“ Østergaard errichtete er den Turm in mehreren Bauetappen, bis er 17 m hoch war – mit eigener Arbeitskraft und Sand aus der nahen Kiesgrube“
Wow, danke für die Aufklärung, jetzt wissen wir fürs nächste Mal Bescheid und können die Aussicht noch mehr genießen.
Dieser Hafentag war auch für uns Leser wieder sehr eindrucksvoll. Lieben Dank für die ausführlichen Informationen und die schönen Fotos. Es ist immer wieder schön, mit Euch auf Reisen zu gehen 🥰. Ich bin gerade wieder in Heiligengrabe im Kloster und werde kulinarisch auch sehr verwöhnt. Z. B. Schwarzes Vulkansalz mit Olivenöl. Freue mich auf Euren weiteren Reiseverlauf.
Na, wenn das mal keine gute Abwechslung zu den Seetagen war ? Tolle Eindrücke und Sehenswürdigkeiten. Welch friedliche Landschaft . Seid ihr wirklich auch auf den Turm gestiegen ? Respekt !!! Dann erstmal ein schönes Wochenende und weiter viel Freude 🙋😎
Ein toller Tag, da bekomme ich ja gleich richtig Lust auf Dänemark. Euch weiterhin gute Erholung und vielleicht auch noch den einen oder anderen Hafentag in solch schöner Umgebung. Liebe Grüße und herzlichen Dank fürs „Mitnehmen“ auf eure Tour. Andi