Reiseblog von Moritz und Clemens

Kategorie: Norwegen Lofoten-Berlin (Seite 11 von 12)

Berg-Rørvik

Schon auf dem Hinweg hatten wir diese Route gewählt, allerdings im Nebel erlebt. Nun wollen wir uns die schöne Strecke mal bei Sonnenlicht anschauen. Wir fahren extra eine Stunde früher los als sonst, da der Wind zum Nachmittag hin von Ost auf Südwest drehen soll. Dann auch noch mit deutlich zunehmender Stärke, da wollen wir lieber schon in geschütztem Gewässer sein.

Unter Vollzeug läuft es super, bis wir ein paar Meilen vor der Insel Leka plötzlich gar keinen Wind aber etwa zwei Meter Welle hatten. Dann setzte der Wind leider von vorne wieder ein und wir hatten Schwierigkeiten, unseren Kurs zu halten. In der Abdeckung der Insel (auch wenn sie in Lee war, hat sich die See etwas beruhigt), konnten wir dann wieder entspannter segeln.

Etwa eine Stunde vor Rørvik sehen wir eine Wetterfront vor uns. Der Wind ging plötzlich auf Null runter und wir haben schnell die Segel geborgen. Nicht zu früh, denn kurz darauf kam ein Schauer nach dem anderen mit kurzen aber heftigen Böen. Wir haben die Fahrt noch etwas reduziert und gehofft, dass die Front durchgezogen ist, bevor wir unseren Hafen erreicht haben, damit wir im Trockenen anlegen können. Hat geklappt!

Nun liegen wir wieder in Rørvik und sind für heute Abend bei Olga und Anton zum Wein eingeladen, um Informationen zu sehenswerten Häfen auszutauschen.

Berg Hafentag

Heute stürmt es wieder und abends kommt noch Regen dazu. Das ist leider das erwartete Wetter und wir bleiben im Hafen.

Da es im Moment nichts mehr zu reparieren gibt, faulenzen wir den ganzen Tag lang.

Forvik-Torghatten-Berg

Im Hafen war’s noch flau und heiß, draußen wieder ausreichend Wind zum Segeln. Allerdings waren wir heute den Bergen so nah, dass wir mit heftigen Fallböen zu kämpfen hatten. Der Grundwind war selten über 5kn und die Böen deutlich über 20kn. Im Mittel eine gute Geschwindigkeit aber für die Nerven anstrengend.

Ab Bronøysund war dann endgültig zu wenig Wind, weil hier auch die Böen weggefallen sind. Also Motor an und ab zum Torghatten (ihr erinnert euch vielleicht: der liebestolle Troll, der den Hut durchschossen hat). Am Fuß des Berges ist ein kleiner Gästesteg und der war unser Ziel.

Clemens hat die Fahrt über geschlafen und ist dann den Berg hochgewandert, ich bin alleine gesegelt und habe während seiner Wanderung geschlafen. Das ist doch mal Arbeitsteilung, oder?

Der Blick vom Berg, vor allem die Aussicht durch das Loch sind atemberaubend.

Das Loch selbst ist wie eine riesige Kathedrale.

Nach rund drei Stunden ist Clemens wieder zurück und wir legen ab. Es sind nur ein paar Meilen bis nach Berg, den Hafen kennen wir ja schon. Der Wetterbericht für morgen sieht nicht so berauschend aus, mal sehen, ob wir überhaupt weiter fahren (können).

Nebenan am Steg liegt ein Neuseeländisches Segelboot, mit dessen beiden (deutschen) Eignern wir noch lange schnacken, daher kommt der heutige Blogeintrag so spät.

Nesna-Forvik

Im Hafen war absolute Flaute, draußen schöner Segelwind. Wir setzen also gleich die Segel und fahren mit nordöstlichen Winden Richtung Süden. Es ist immer wieder eine schwierige Entscheidung, ob wir lieber etwas länger segeln und den schönen Wind ausnutzen oder etwas von dem Land sehen wollen indem wir früh im Hafen sind.

Heute nimmt uns der Wind die Entscheidung ab, denn er wird immer weniger und wir sind kurz vor 15:00 in Forvik.

Forvik ist ein ganz kleiner Ort, hat aber eine Kaffee-Rösterei. Hier müssen wir unbedingt hin und einen Espresso trinken. Köstlich!

Sogar das norwegische Königshaus bezieht seinen Kaffee von hier. Wir nehmen uns auch ein paar Bohnen mit.

Clemens macht noch einen längeren Ausflug zu Felsmalereien. Die Bilder wurden von den Jägern und Sammlern der Steinzeit um ca. 3.000 v. C. in Stein geritzt.

Unfassbar, dass manche Menschen der Neuzeit ihre Initialien neben die steinzeitlichen Bilder gekrakelt haben.

Der Weg führt ihn durch die wunderschöne Landschaft vorbei an kleinen Bächen und Viehweiden.

Das Hafenwasser ist so klar, dass wir unser Unterwasserschiff inspizieren können.

Im Gegensatz zum Fjord liegt die Wassertemperatur hier bei lauen 17°C. Clemens geht natürlich auch hier baden.

Nesna Hafentag

Wie vorhergesagt gibt es heute Starkregen und Sturmböen. Wir drehen uns nochmal in der Koje um und schlafen aus. In dem geschützten Hafen sind die Böen mit 35 kn kaum zu spüren. Aus Clemens‘ Friseurbesuch wird allerdings leider nichts, denn beide Läden haben erst nächste Woche einen Termin frei.

Wir schauen die Hafenhandbücher durch und planen die nächsten Trips bis Ende der Woche. Am Abend hat sich das Wetter wieder beruhigt und es schaut sogar nochmal die Sonne raus.

Wir freuen uns schon auf einen schönen Segeltag morgen.

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