Reiseblog von Moritz und Clemens

Autor: Moritz (Seite 16 von 33)

Kristiansand-Søndre Brattholmen (Arendal)

Am Morgen besucht uns ein alter Bekannter und bleibt für den Rest des Tages bei uns: der Regen.

Leider lässt sich der Wind nicht blicken, sodass wir nur unter Motor weiter kommen. Immerhin ist es nicht sehr kalt.

Heute gehts nach Arendal. Trotz des ungemütlichen Wetters schauen wir auf einer kleinen Schäre des Arendal Seilforening, einem der ältesten Segelvereine Norwegens, vorbei. Entgegen unserer Erwartungen ist der kleine Steg nicht so voll und die freundlichen Mitglieder schaffen noch etwas mehr Platz für uns.

So machen wir für heute Nacht auf dieser winzigen Insel fest und erfahren Geschichten aus dem Vereinsleben und die Entwicklung der Werften in der Region Arendal.

Abends schmeißen sie den Grill an und wir legen unsere Würstchen mit auf den Rost. Was für ein entspannter Abend!

Mandal-Kristiansand

Morgens bekommen wir zum Frühstück zwei Brötchen ans Boot gebracht – ein Geschenk des Supermarktes gleich um die Ecke. Was für eine schöne Überraschung, wir frühstücken gemütlich in der Plicht bevor wir heute erst spät ablegen.

Wir hatten gehofft, dass der Wind noch aufwacht, aber das wird wohl heute nichts mit dem Segeln. Langsam unter Motor fahren wir nach Osten. Unterwegs wird es immer voller und die Motorboote rasen Kreuz und quer an uns vorbei.

Das Wetter gibt es her, heute Nacht zu ankern. Wir haben uns eine Bucht mit Geschichte ausgesucht: den Olavsund. Der Legende nach soll König Olav hier auf der Flucht vor seinen Feinden plötzlich im Felsen verschwunden sein. Das können wir uns sehr gut vorstellen, denn die Einfahrt (von zwei Seiten aus) ist erst dann zu erkennen, wenn man direkt davor ist.

Innen ist es malerisch und sehr gut windgeschützt. Aber leider auch sehr voll. Die Anlegestellen am Felsen sind komplett von Motorbooten belegt und in der Mitte der Bucht ankern schon einige Segelboote.

Später haben sich mehrere Könige hier mit ihrem Monogramm verewigt und auch die Marine hat dieses Versteck genutzt.

Eine Nacht in den Schären stellen wir uns aber anders vor und nicht dicht an dicht mit anderen. Dann können wir auch in einem Hafen liegen.

Dennoch fahren wir mehrere weitere Ankerplätze ab, aber auch hier ist alles voll. Das ist ja eigentlich auch nicht verwunderlich, denn wir haben ein wunderschönes Sommerwochenende.

Also gehts weiter nach Kristiansand. Wir hoffen, dass die meisten Boote draußen in den Schären liegen und wir deshalb einen guten Liegeplatz im Hafen finden. Viel Auswahl haben wir zwar nicht, werden aber sehr herzlich von zwei anderen deutschen Booten in Empfang genommen.

Dann noch etwas Bewegung beim Spaziergang durch Kristiansand. Die Domkirche ist, wie fast alles in Kristiansand, bei dem großen Feuer 1880 abgebrannt.

Die Altstadt ist also maximal knapp 145 Jahre alt. Leider gibt es auch eine Menge Bau-Sünden aus den 60er und 70ern. Uns hat Stavanger viel besser gefallen, auch von der Atmosphäre her.

Da hier zwei Kreuzfahrtschiffe liegen, ist die Stadt zudem sehr voll – für unseren Geschmack zu voll. Wir ziehen uns wieder in den Hafen zurück.

Morgen soll es regnen aber auch wieder etwas mehr Wind geben. Mal schauen, wohin wir dann fahren.

Kirkehamn-Mandal

Mit den ersten Sonnenstrahlen legen wir in dem romantischen Kirkehamn ab und tanken dort noch, bevor es weiter geht.

Unser Weg aus diesem Piratennest führt wieder durch die sehr schmale, nur rund zehn Meter breite Furt.

Dann setzen wir die Segel und lassen uns etwas vom Strom schieben. Als der Wind weniger wird, kippt auch der Strom und wir müssen wieder den Motor anmachen.

Inzwischen hat sich die Sonne durchgesetzt und wir umrunden das berüchtigte Kap Lindesnes bei Flaute und ruhiger See.

In Mandal angekommen, finden wir noch einen schönen Platz am Schwimmsteg mit Blick auf die moderne Brücke.

Der Hafen ist voll, denn heute gibt es hier ein Live-Konzert an der Uferpromenade. Das passt so wunderbar in die Sommerstimmung und wir freuen uns hier zu sein.

Als Abendessen besorgen wir uns Taschenkrebs und Beine von der Seespinne. Zusammen mit der selbstgemachten Aioli und frischem Brot: mega-lecker!

Endlich sind wir im Sommer angekommen!

Tananger-Kirkehamn

Sonnenschein gleich zum Aufstehen, wie schön. Um 6:00 Leinen los!

Unter Segeln gehts gen Süden, leider durch zwei Meter Kreuzwelle. Aber immerhin mit genug Rückenwind.

Gegen Mittag wird es immer weniger, bis uns der Wind am Nachmittag komplett verlässt. Die Welle bleibt leider. Morgens haben wir noch schönen Strom von hinten (deshalb sind wir ja auch so früh ausgelaufen). Als der Wind weg war, kippte leider auch der Strom und wir kämpften unter Motor gegen 1,5kn Gegenstrom.

Kirkehamn sehen wir diesmal im Sonnenschein. Auf dem Hinweg hat uns dieses Piratennest schon so gut gefallen, dass wir unbedingt noch einmal hierher wollten.

Unser ursprünglich geplanter Steg ist voll und so gehen wir längsseits bei der „Heimkehr“. Clemens kennt Marlene und Bert schon von einer Veranstaltung der TO in Cuxhaven, sodass wir gleich herzlich Willkommen werden.

Stavanger-Tananger

In der Nacht hatte sich der Wind noch nicht beruhigt, aber im Laufe des Vormittags ging er auf 23kn runter. Wir warten ab, bis die Tide kippt, um dann mit ablaufenden Wasser nach Tananger zu segeln. Unser Plan geht auf!

In Stavanger ist noch ordentlich Druck in der Luft aber als wir vorwinds nach Süden fahren, ist die See friedlicher.

Das Timing ist perfekt, denn auch die Fee kommt aus Norden und hat dasselbe Ziel. Fast gleichzeitig kommen wir im Hafen an. Wir freuen uns, die beiden wiederzusehen und verbringen den Abend zusammen.

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