Reiseblog von Moritz und Clemens

Autor: Moritz (Seite 18 von 33)

Florø-Skjerjehamn

Wie sollte es anders sein: es regnet morgens als wir aufstehen und ablegen. Aber das hält uns nicht auf.

Der Wind reicht sogar zum Segeln und das genießen wir. Nach ein paar Stunden hört sogar der Regen auf, was für ein schöner Tag!

Unser heutiger Hafen ist kein richtiger Ort sondern ein Restaurant mit Kunstausstellungen. Hier steht beispielsweise eine große Statue von König Olav, die ursprünglich von der Stadt Oslo in Auftrag gegeben wurde. Die Hauptstädter fanden die Statue so hässlich, dass sie sie nicht haben wollten. Nun steht sie hier mitsamt einer Glaspyramide, in der die Geschichte der Skulptur erklärt wird.

Die anderen Kunstwerke sind alle zum Thema Nachhaltigkeit. Da gibt es beispielsweise einen Lachs aus Stein, in den silberne Scheiben eingelassen sind. Auf diesen Scheiben steht, was am Lachs so gesund ist.

Auch die Dekoration der Gebäude ist liebevoll und bezieht die Geschichte der Insel ein.

Wir fühlen uns hier sehr wohl und wenn es morgen (wie die Wetterberichte ankündigen) stürmt, wird es ein schöner Hafentag.

Måløy-Florø

Nach einem gemütlichen und langem Abend bei Cordula und Reinhold schlafen wir noch tief, als das Boot von 30kn starken Fallböen geschüttelt wird. Måløy liegt direkt am Fuß eines Berges und dort pfeift es jetzt herunter. Passend dazu prasselt der Regen aufs Deck. Der Tag fängt ja gut an, denken wir und drehen uns nochmal um. Ziemlich genau um 8:00 ist es wieder ruhig, sogar der Regen macht eine Pause. Nach dem Frühstück legen wir ab und setzen die Segel. Von weitem sehen wir Blitze und hören Donner-Gegrummel. Aber das Gewitter ist mehr als 10sm westlich von uns, an der Küste. Wir fahren durch gut geschützte Fahrwasser mit hohen Bergen. Da kann uns nicht viel passieren.

Aber die Fallwinde nehmen zu und sind irgendwann so unberechenbar und über 25kn, dass wir die Segel runter nehmen müssen. Wir wollen nicht noch ein kaputtes Segel!

Nach einer Stunde ist plötzlich der Wind ganz weg und der Regen wird immer weniger. Diesig bleibt es aber weiterhin, und kalt!

In Florø angekommen, machen wir gleich als erstes die Heizung an.

Sandshamn-Måløy

Wie erwartet hat der Wind stark nachgelassen, wobei nachgelassen untertrieben ist: Flaute! Uns ist das sehr recht, denn die Umrundung des Vestkap steht ja an.

Nur die versprochene Sonne kann sich noch nicht durchringen.

Unter Motor machen wir uns auf in die kabbelige Kreuzwelle, die auch ohne Wind zwei Meter hoch ist. Ein Stützsegel bringt nichts, das schlägt nur hin und her und geht dabei womöglich noch kaputt. Augen zu und durch! Clemens ist während der Fahrt ganz schweigsam.

Nach ein paar Stunden ist es geschafft und wir kommen wieder in geschütztes Gewässer. Verrückt, dass sich jetzt auch noch die Sonne durchsetzt!

In Måløy, unserem heutigen Ziel, wollen wir vor dem Anlegen im Hafen noch tanken. Es stehen 2kn Strömung quer zum Anleger, aber alles klappt einwandfrei. Nur das Tanken nicht… die Tanks der Tankstelle werden grade von einem Frachter aus neu befüllt und wir müssen warten, bis die Zapfsäulen wieder freigeschaltet sind. Aber die Zeit haben wir, denn der Hafen liegt gleich gegenüber und ist noch ziemlich leer.

Nachdem unser Diesel wieder aufgefüllt ist, suchen wir uns einen schönen Liegeplatz für die Nacht. Auch hier ist wieder starke Strömung, aber dank der Rheinwoche kann ich das ganz gut einschätzen.

Wir haben Kontakt mit der „Fee“, die letzte Nacht noch in Bud lag. Auch sie haben den Wetterbericht für die kommenden Tage gesehen. Sie bekommen von uns eine aktuelle Lage zum Wetter und Seegang und entscheiden sich, heute noch in einer gewaltig langen Tour das Kap zu umrunden. Wir freuen uns, Reinhold wiederzusehen und seine Frau Cordula kennenzulernen.

Vorher machen wir noch einen Streifzug durch Måløy. Es soll für seine Murals bekannt sein.

Für so einen kleinen Ort gibt es tatsächlich außergewöhnlich viele davon, alle im selben Stil, also vermutlich vom selben Künstler. Aber trotzdem schön!

Bei selbstgemachter Lasagne warten wir auf die Fee.

Sandshamn-Hafentag II

So langsam klingt der Sturm ab und wir sind voller Hoffnung, morgen wieder weiter fahren zu können.

Den Tag verbringen wir wieder mit kleinen Reparaturen und Bootspflege. Da es heute trocken bleibt, nimmt Clemens die Ankerwinde auseinander. Sie ist irgendwo undicht und bei starker Welle wird das Vorpiek etwas feucht. Mit Sikkaflex dichtet er ein Loch ab, vielleicht behebt das ja schon das Problem.

Am Nachmittag planen wir die möglichen nächsten Routen bis Stavanger. Im Moment sieht es laut Wetterbericht so aus, dass wir ab Mittwoch für ein paar Tage Nordwind bekommen. Na, wir werden sehen…

Sandshamn-Hafentag I

Nachts um 2:00 legt der Sturm los. Wir liegen sicher und geschützt im Hafen. Die Schauerböen erreichen aber auch hier, hinter dem Berg, noch 27kn. Draußen sollen es 35kn sein.

wir nutzen die einzige Regenpause für einen Spaziergang zur Hafeneinfahrt

Aufgrund des Dauerregens verlassen wir das Boot nur fürs Notwendigste, daher haben wir heute nichts spannendes zu berichten.

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