Heute um kurz nach fünf Uhr hieß es „Leinen los!“. Es war noch diesig und lausig kalt. Wir haben unsere Atemwolken gesehen.
Schon im Hafenbecken haben wir die Segel gesetzt und der Wind war ausreichend, um uns durch die Wellen zu bringen. Mit etwas Strömung von hinten haben wir die Nordspitze von Dänemark erreicht, ab da gab es nur noch Strömung gegenan. Ein paar Möwen haben uns mehrere Stunden lang begleitet und friedlich Kreise um uns geflogen. Im Verkehrstrennungsgebiet war viel los und wir mussten auf die großen Frachter aufpassen, auch ein Fischer mit Schleppnetz war hier unterwegs.
Ab Mittag kam die Sonne raus, leider ohne nennenswerten wärmenden Effekt. Aber die Wind wurde immer weniger, sodaß wir irgendwann nicht mehr durch die Welle kamen. Unser Navi zeigte an, dass wir den Hafen am nächsten Morgen um 1:12 erreichen, wenn wir so weiter fahren. Also musste der Motor unterstützen. Im Laufe der weiteren Stunden wurde der Wind immer weniger, zum Schluss flappten die Segel bei jeder Welle. Denn der Seegang ist leider nicht weniger geworden. Zwei Stunden vor dem Hafen kam nochmal so richtig unangenehme kurze hohe Welle von backbord und Strömung von steuerbord. Eine furchtbare Kreuzwelle, die unsere Selbststeueranlage (genannt James) nicht mehr in den Griff bekam und ich von Hand gesteuert habe.
Die Einfahrt nach Grimstad war eng und etwas unübersichtlich aber wunderschön. Wir sind hundemüde und froh, in Norwegen angekommen zu sein.
Der Hafen ist fast leer – kein Wunder, am 1.6. ist erst Saisoneröffnung und die Sanitäranlagen sind natürlich noch geschlossen…
Kleine Info an die Wachwitzer: wir haben heute Essen vom China-Mann am Hafen geholt. Ist doch fast wie Dosenfutter, oder?