Reiseblog von Moritz und Clemens

Skagen – Grimstad, endlich in Norwegen

Heute um kurz nach fünf Uhr hieß es „Leinen los!“. Es war noch diesig und lausig kalt. Wir haben unsere Atemwolken gesehen.

Schon im Hafenbecken haben wir die Segel gesetzt und der Wind war ausreichend, um uns durch die Wellen zu bringen. Mit etwas Strömung von hinten haben wir die Nordspitze von Dänemark erreicht, ab da gab es nur noch Strömung gegenan. Ein paar Möwen haben uns mehrere Stunden lang begleitet und friedlich Kreise um uns geflogen. Im Verkehrstrennungsgebiet war viel los und wir mussten auf die großen Frachter aufpassen, auch ein Fischer mit Schleppnetz war hier unterwegs.

Ab Mittag kam die Sonne raus, leider ohne nennenswerten wärmenden Effekt. Aber die Wind wurde immer weniger, sodaß wir irgendwann nicht mehr durch die Welle kamen. Unser Navi zeigte an, dass wir den Hafen am nächsten Morgen um 1:12 erreichen, wenn wir so weiter fahren. Also musste der Motor unterstützen. Im Laufe der weiteren Stunden wurde der Wind immer weniger, zum Schluss flappten die Segel bei jeder Welle. Denn der Seegang ist leider nicht weniger geworden. Zwei Stunden vor dem Hafen kam nochmal so richtig unangenehme kurze hohe Welle von backbord und Strömung von steuerbord. Eine furchtbare Kreuzwelle, die unsere Selbststeueranlage (genannt James) nicht mehr in den Griff bekam und ich von Hand gesteuert habe.

Die Einfahrt nach Grimstad war eng und etwas unübersichtlich aber wunderschön. Wir sind hundemüde und froh, in Norwegen angekommen zu sein.

Der Hafen ist fast leer – kein Wunder, am 1.6. ist erst Saisoneröffnung und die Sanitäranlagen sind natürlich noch geschlossen…

Kleine Info an die Wachwitzer: wir haben heute Essen vom China-Mann am Hafen geholt. Ist doch fast wie Dosenfutter, oder?

5 Kommentare

  1. Sabine Fojuth

    Velkommen i Norge 🇳🇴🇳🇴🇳🇴!!! Weiter gute Fahrt (paßt das beim Segeln?) und viel Freude. Passt auf die wunderschönen Schären auf. Liebe Grüße aus Stavanger, Bine und Christian

  2. Buddy

    Ja das mit dem current in diesem Gebiet haben wir bei der Soling EC vor Arendal auch häufiger erlebt, Stromkanten die ausschauten wie brodelndes, siedendes Wasser und in einem Rennen in guter Position unter Spi vor der Ziellinie fast geparkt, sich in Zeitlupe dieser genähert…
    Guten und save Törn für euch heute und grüße aus dem „winterlichem“ Teltow: heut letzte Nacht sprang bei 6° ,sechs(!) die Heizung an…

  3. Renalis Dietrich

    Gratulation, wieder eine Etappe glücklich erreicht. Ich freue mich für Euch . Liebe Grüße und erholt Euch ein wenig 🌈🤗

  4. Claus Otto Hansen

    Herzliche Grüße von der Flensburger Förde, super das ihr in Norwegen angekommen seid. In Grimstad war ich mit unserer Yacht auch mehrfach, netter Fleck. Bei meinem letzten Norwegensegeltörn vor rd 40 Jahren haben wir die norwegische Küste noch mit Funkpeilung angesteuert.

    • Moritz

      Oh ja, so kenne ich das auch noch. Mit Kopfhörern und Funkpeilgerät. Jetzt mit GPS und Plotter ist es viel einfacher.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

© 2024 Tortilla Flat Blog

Theme von Anders NorénHoch ↑