Reiseblog von Moritz und Clemens

Kategorie: Norwegen Lofoten-Berlin (Seite 5 von 12)

Kragerø-Kostersundet

Heute ist es wieder trüb und kalt. Wir fahren schon früh los, denn wir haben wenig Wind und viel Strecke vor uns. Es geht durch die Schären zur Jomfroland-Insel, wo uns eine Familie Kegelrobben verabschiedet.

Draußen auf den freien Wasser haben wir stundenlang Gegenstrom, bis der Wind deutlich zunimmt und der Strom kippt. Das Schleichen hat ein Ende, nun geht es mit sieben Knoten und mehr Richtung Osten.

Als wir uns Schweden nähern wird die Welle so ungemütlich, dass es James (unser Autopilot) nicht mehr steuern kann. Ich lege Hand an und Clemens ist froh, denn das Schiff liegt doch deutlich ruhiger in der Welle, wenn ein Mensch steuert.

Der Hafen in Nord-Kosta ist schon sehr voll als wir einlaufen. Wir liegen im Dreierpäckchen ganz außen neben einem sympathischen deutschen Paar, Andrea und Guido. Gemeinsam lassen wir den Abend ausklingen.

Restaurant am Hafen

In der Nacht soll ein Sturm durchziehen, der sich schon laut am Abend ankündigt. Wir wissen noch nicht so genau wann und wohin es morgen weiter geht.

Arendal-Kragerø

Heute wecken uns Sonnenschein und Schwell. Uns hält es kaum im Hafen, wir wollen den Wind ausnutzen, der gegen Mittag wieder weg sein soll.

Downtown Arendal

Leider ist es am Vormittag auch schon flau und wir wechseln immer wieder zwischen Motor und unter Segeln.

Wir recken unsere Nasen der Sonne entgegen – so fühlt sich Sommer an!

Seehund!

Im Hafen Kragerø, in dem wir heute fest machen, hat Edward Munch einige Jahre gelebt und seine eher unbeschwerten Bilder gemalt. Vor allem die Abendsonne in Kragerø soll ihn inspiriert haben.

Unser Steg liegt bei einer Sandstrand-Insel, der Rest des Ortes ist im Felsen an sehr steilen Hängen.

Wir besorgen uns noch jede Menge frische Krustentiere und genießen diese in der besagten Abendsonne.

Dies wird unser letzter Abend in Norwegen, morgen segeln wir rüber nach Schweden.

Kristiansand-Søndre Brattholmen (Arendal)

Am Morgen besucht uns ein alter Bekannter und bleibt für den Rest des Tages bei uns: der Regen.

Leider lässt sich der Wind nicht blicken, sodass wir nur unter Motor weiter kommen. Immerhin ist es nicht sehr kalt.

Heute gehts nach Arendal. Trotz des ungemütlichen Wetters schauen wir auf einer kleinen Schäre des Arendal Seilforening, einem der ältesten Segelvereine Norwegens, vorbei. Entgegen unserer Erwartungen ist der kleine Steg nicht so voll und die freundlichen Mitglieder schaffen noch etwas mehr Platz für uns.

So machen wir für heute Nacht auf dieser winzigen Insel fest und erfahren Geschichten aus dem Vereinsleben und die Entwicklung der Werften in der Region Arendal.

Abends schmeißen sie den Grill an und wir legen unsere Würstchen mit auf den Rost. Was für ein entspannter Abend!

Mandal-Kristiansand

Morgens bekommen wir zum Frühstück zwei Brötchen ans Boot gebracht – ein Geschenk des Supermarktes gleich um die Ecke. Was für eine schöne Überraschung, wir frühstücken gemütlich in der Plicht bevor wir heute erst spät ablegen.

Wir hatten gehofft, dass der Wind noch aufwacht, aber das wird wohl heute nichts mit dem Segeln. Langsam unter Motor fahren wir nach Osten. Unterwegs wird es immer voller und die Motorboote rasen Kreuz und quer an uns vorbei.

Das Wetter gibt es her, heute Nacht zu ankern. Wir haben uns eine Bucht mit Geschichte ausgesucht: den Olavsund. Der Legende nach soll König Olav hier auf der Flucht vor seinen Feinden plötzlich im Felsen verschwunden sein. Das können wir uns sehr gut vorstellen, denn die Einfahrt (von zwei Seiten aus) ist erst dann zu erkennen, wenn man direkt davor ist.

Innen ist es malerisch und sehr gut windgeschützt. Aber leider auch sehr voll. Die Anlegestellen am Felsen sind komplett von Motorbooten belegt und in der Mitte der Bucht ankern schon einige Segelboote.

Später haben sich mehrere Könige hier mit ihrem Monogramm verewigt und auch die Marine hat dieses Versteck genutzt.

Eine Nacht in den Schären stellen wir uns aber anders vor und nicht dicht an dicht mit anderen. Dann können wir auch in einem Hafen liegen.

Dennoch fahren wir mehrere weitere Ankerplätze ab, aber auch hier ist alles voll. Das ist ja eigentlich auch nicht verwunderlich, denn wir haben ein wunderschönes Sommerwochenende.

Also gehts weiter nach Kristiansand. Wir hoffen, dass die meisten Boote draußen in den Schären liegen und wir deshalb einen guten Liegeplatz im Hafen finden. Viel Auswahl haben wir zwar nicht, werden aber sehr herzlich von zwei anderen deutschen Booten in Empfang genommen.

Dann noch etwas Bewegung beim Spaziergang durch Kristiansand. Die Domkirche ist, wie fast alles in Kristiansand, bei dem großen Feuer 1880 abgebrannt.

Die Altstadt ist also maximal knapp 145 Jahre alt. Leider gibt es auch eine Menge Bau-Sünden aus den 60er und 70ern. Uns hat Stavanger viel besser gefallen, auch von der Atmosphäre her.

Da hier zwei Kreuzfahrtschiffe liegen, ist die Stadt zudem sehr voll – für unseren Geschmack zu voll. Wir ziehen uns wieder in den Hafen zurück.

Morgen soll es regnen aber auch wieder etwas mehr Wind geben. Mal schauen, wohin wir dann fahren.

Kirkehamn-Mandal

Mit den ersten Sonnenstrahlen legen wir in dem romantischen Kirkehamn ab und tanken dort noch, bevor es weiter geht.

Unser Weg aus diesem Piratennest führt wieder durch die sehr schmale, nur rund zehn Meter breite Furt.

Dann setzen wir die Segel und lassen uns etwas vom Strom schieben. Als der Wind weniger wird, kippt auch der Strom und wir müssen wieder den Motor anmachen.

Inzwischen hat sich die Sonne durchgesetzt und wir umrunden das berüchtigte Kap Lindesnes bei Flaute und ruhiger See.

In Mandal angekommen, finden wir noch einen schönen Platz am Schwimmsteg mit Blick auf die moderne Brücke.

Der Hafen ist voll, denn heute gibt es hier ein Live-Konzert an der Uferpromenade. Das passt so wunderbar in die Sommerstimmung und wir freuen uns hier zu sein.

Als Abendessen besorgen wir uns Taschenkrebs und Beine von der Seespinne. Zusammen mit der selbstgemachten Aioli und frischem Brot: mega-lecker!

Endlich sind wir im Sommer angekommen!

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