Morgens bekommen wir zum Frühstück zwei Brötchen ans Boot gebracht – ein Geschenk des Supermarktes gleich um die Ecke. Was für eine schöne Überraschung, wir frühstücken gemütlich in der Plicht bevor wir heute erst spät ablegen.

Wir hatten gehofft, dass der Wind noch aufwacht, aber das wird wohl heute nichts mit dem Segeln. Langsam unter Motor fahren wir nach Osten. Unterwegs wird es immer voller und die Motorboote rasen Kreuz und quer an uns vorbei.

Das Wetter gibt es her, heute Nacht zu ankern. Wir haben uns eine Bucht mit Geschichte ausgesucht: den Olavsund. Der Legende nach soll König Olav hier auf der Flucht vor seinen Feinden plötzlich im Felsen verschwunden sein. Das können wir uns sehr gut vorstellen, denn die Einfahrt (von zwei Seiten aus) ist erst dann zu erkennen, wenn man direkt davor ist.

Innen ist es malerisch und sehr gut windgeschützt. Aber leider auch sehr voll. Die Anlegestellen am Felsen sind komplett von Motorbooten belegt und in der Mitte der Bucht ankern schon einige Segelboote.

Später haben sich mehrere Könige hier mit ihrem Monogramm verewigt und auch die Marine hat dieses Versteck genutzt.

Eine Nacht in den Schären stellen wir uns aber anders vor und nicht dicht an dicht mit anderen. Dann können wir auch in einem Hafen liegen.

Dennoch fahren wir mehrere weitere Ankerplätze ab, aber auch hier ist alles voll. Das ist ja eigentlich auch nicht verwunderlich, denn wir haben ein wunderschönes Sommerwochenende.

Also gehts weiter nach Kristiansand. Wir hoffen, dass die meisten Boote draußen in den Schären liegen und wir deshalb einen guten Liegeplatz im Hafen finden. Viel Auswahl haben wir zwar nicht, werden aber sehr herzlich von zwei anderen deutschen Booten in Empfang genommen.

Dann noch etwas Bewegung beim Spaziergang durch Kristiansand. Die Domkirche ist, wie fast alles in Kristiansand, bei dem großen Feuer 1880 abgebrannt.

Die Altstadt ist also maximal knapp 145 Jahre alt. Leider gibt es auch eine Menge Bau-Sünden aus den 60er und 70ern. Uns hat Stavanger viel besser gefallen, auch von der Atmosphäre her.

Da hier zwei Kreuzfahrtschiffe liegen, ist die Stadt zudem sehr voll – für unseren Geschmack zu voll. Wir ziehen uns wieder in den Hafen zurück.

Morgen soll es regnen aber auch wieder etwas mehr Wind geben. Mal schauen, wohin wir dann fahren.