Reiseblog von Moritz und Clemens

Tjärö – Skillinge

Wir sind von dem neuen Anker begeistert, er hat auch bei dem drehenden Wind gut gehalten, ist leicht wieder hoch gekommen und war dank des Materials ganz ohne Schlamm. Einfach klasse!

Der Morgen erwartet uns mit einem grauen ungemütlichen Wolkenband und die aktuelle Wetterprognose sieht mal wieder sehr schwach aus.

Wir setzen trotzdem voller Erwartungen das Großsegel, das wir dann irgendwann reffen müssen, da es uns zu sehr bremst! Wegen der Welle (warum auch immer die da ist) wollen wir aber auf die Stütze nicht verzichten. Sobald sich das Wolkenband verzogen hat, ist die Hanöbucht spiegelblank. Der wenige Wind (2-4kn) dreht andauernd und mehrfach über 360°. Echt frustrierend, denn wir hören, dass an der deutschen Ostseeküste so viel Wind ist, dass viele nicht auslaufen konnten. Eine bessere Verteilung der Windstärke wäre schön, ich rede mal mit Rasmus…

Kurz vor Simrishamn dreht der wenige Wind noch einmal einen kompletten Kreis und setzt dann unvermutet mit 14kn aus Westen ein. Schnell den Motor aus und die Fock gesetzt. Was für eine schöne Fahrt, das hatten wir eigentlich heute für den ganzen Tag erwartet. Aber wir wollen ja nicht meckern, denn in diesem Jahr sind wir für jede Minute dankbar, in der wir nicht nur unter Motor unterwegs sind. Kurzerhand planen wir um und segeln noch ein paar Meilen weiter nach Skillinge.

Auch hier soll es eine Tankstelle geben, denn wir wollen sicherheitshalber nochmal ein paar Liter nachfüllen. Leider ist die Tankstelle außer Betrieb und wir verholen uns nur wenige Meter weiter auf einen Liegeplatz an der Spundwand. Dabei erinnere ich mich an ein schmerzhaftes Kindheitserlebnis: Ich bin von dieser hohen Spundwand (damals noch ohne den jetzigen Holzvorbau) heruntergeklettert und mit dem Fuß an der Seereling hängen geblieben. Kopfüber bin ich auf das Deck gestürzt und mit der Nase auf dem Handlauf aufgeprallt. Dank meiner Gummiknochen war nichts gebrochen, hat aber ordentlich weh getan. Entsprechend vorsichtig bin ich heute beim ein- und aussteigen.

Skillinge enttäuscht uns etwas. Der Ort ist wie ausgestorben, die berühmte Räucherei gibt es nicht mehr und die Sanitäranlagen sind trotz des hohen Hafengeldes schmutzig und eng. So bald werden wir hier bestimmt nicht mehr herkommen.

Wir trösten uns am Abend mit Gin Tonic und Lasagne.

3 Kommentare

  1. Uli

    G&T hilft über vieles hinweg. Aber Ihr sehr sehr glücklich aus!

  2. Johannes

    Der Wind dreht ja fast so viel wie bei uns auf der Möhne😂. Schön, dass ihr gut angekommen seid. Schlaft gut und gute Weiterfahrt😌

  3. Renalis Dietrich

    Welch abwechslungsreicher Bericht . Es ist ja vieles gut gegangen, aber auch nicht alles zu Eurer Zufriedenheit. Danke wieder für die hübschen Bilder . 😊

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