Reiseblog von Moritz und Clemens

Hasselvika-Trondheim

Es war sehr gut, dass wir gestern doch die weitere Tour gefahren sind, denn heute stürmt es auf diser Strecke und wir hätten nicht auslaufen können. So sind wir schon deutlich in der Abdeckung vom Trondheimfjord. Auch wenn es uns heute schwer gefallen ist auszulaufen, sind wir nach einem gemütlichen Frühstück aufgebrochen. Es hat noch immer stark geregnet, hier aber ohne Wind und nur einstelliger Temperatur. Der Hafen von letzter Nacht ist nicht ideal, denn die Sanitäranlagen stinken nach Kloake und im Hafen steht durch die Fähren, die nur 50m von uns entfernt anlegen, ein erheblicher Schwell. Da für die nächsten Tage noch schlechteres Wetter prognostiziert ist, wollen wir das lieber in Trondheim abwettern. Dort gibt es so viele Museen und andere Sehenswürdigkeiten, dass wir gut beschäftigt sein werden.

Wir tanken noch rasch in Hasselvika und da ich dort rückwärts anlegen muss, freue ich mich wieder mal riesig über den neuen Propeller. Beim Tanken erleben wir eine kleine Überraschung, denn die Tankanzeige scheint nicht richtig zu funktionieren. Bei gleicher Anzeige passt nun doppelt so viel in den Tank. Heißt für die Zukunft: mehr auf die Motorstunden achten und nicht der Anzeige vertrauen.

Durch dicke Regenschwaden mit Sicht um die 200m schieben wir uns nach Trondheim. Zum Glück ist die Navigation hier sehr simpel: immer am Felsen entlang.

Eine kleine Regenpause zum Anlegen, wie schön. Als das Schiff klariert ist, ziehen wir unsere Wanderschuhe an und erobern die ersten Sehenswürdigkeiten von Trondheim.

Der Nidarosdom(en) ist für hiesige Verhältnisse riesig und erinnert nicht zufällig an englische Kathedralen.

Innen ist er ein erstaunlicher Mix aus sehr alt, alt und neu. Die Steinmeyer-Orgel gleich am Eingang ist aus den 1930er Jahren und hat über tausend Pfeifen, die über die gesamte Kirche verteilt sind. Sie gehört laut Norbert (unserem ehemaligen Chorleiter) zu den schönsten überhaupt.

Eine kleine Barock-Orgel von 1741, gebaut von Joachim Wagner aus Berlin, befindet sich im ältesten Teil der Kirche, dem Seitenschiff. Im Dom von Brandenburg steht die Schwester dieser Orgel. Hier in Trondheim übt der Organist grade ein paar Stücke ein, als wir da sind.

Das Oktogon am Ende der Kirche, gegenüber der neuen Orgel, ist seit jeher ein Pilgerort. Der erste König von Norwegen soll hier beigesetzt gewesen sein, bis die Dänen seinen Leichnam entwendet haben. Nun ist unklar, wo Olav liegt, aber die Kirche bleibt weiterhin ein Wallfahrtsort.

Es gibt zwei Altäre und mehrere kleine Kapellen und Andachts-Ecken. Wir bleiben noch ein bisschen und lauschen dem Organisten. Übrigens ist die Barock-Orgel ein Geschenk aus Deutschland.

Mir gefällt es sehr gut, dass die Kirche nicht mehr, wie ursprünglich, bunt angemalt ist, sondern die natürliche graublaue Steinfarbe vorherrscht.

Dann geht es auf zum Kontrastprogramm am Marktplatz. Hier ist eine Bühne aufgebaut und ab 18:30 treten norwegische Sänger und Bands auf. Natürlich verstehen wir nichts von den Texten, aber manche Songs sind so gut, dass wir mit tanzen.

Als es wieder zu Regnen beginnt, flüchten wir aufs Boot und essen Garnelen satt! Ein gelungener erster Tag in Trondheim.

2 Kommentare

  1. Uli S

    Das hört sich nach einem wunderbaren Tag an. Schöne Bilder und interessante Videos.

  2. Renalis Dietrich

    Guten Morgen , dieser Tag gestern war ja großartig vielseitig und wunderschön. Die musikalischen Beispiele machten Lust auf mehr. So eine riesige Orgel hatte ich noch nie gesehen ; gab es da auch eine CD zu kaufen? Ich würde mich drüber freuen. Auch die Sommerhits auf dem Markt brachten tolle Stimmung , klasse , dass Ihr dies alles so in Eurem Bericht eingebaut habt . Nun bleibt mal weiter auf dem Kulturpfad mit neuen Eindrücken. Ich freue mich schon auf heute Abend. Einen schönen Tag , Mama Renalies 🎶🤗

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