Reiseblog von Moritz und Clemens

Kategorie: Norwegen Lofoten-Berlin (Seite 1 von 12)

Zerben – VSaW

Da unsere heutige erste Schleuse noch ein paar Stunden weit weg ist, lohnt sich das frühe Aufstehen ganz besonders. Vor uns beobachten wir, wie eine klassische Gewitterwolke entsteht. Auf See würden wir versuchen um das Gewitter herum zu fahren, aber auf den Kanälen geht das natürlich nicht. So verlangsamen wir die Fahrt für etwa eine Stunde, bis die Wolke vorbeigezogen ist.

Wir haben auch bei der ersten Schleuse Glück, denn sie wird sofort für uns geöffnet, sodass wir gar nicht warten müssen!

In Brandenburg ist unsere letzte Schleuse, hier müssen wir auch nicht lange warten, wie super. Am Horizont taucht schon das vorhergesagte Unwetter auf, wir hören Donnergrollen.

Kurz nach der Schleuse bricht dann auch heftiger Platzregen und Gewitter über uns herein. Wie gut, dass der Mast liegt und die Bäume am Ufer so hoch sind. Trotzdem ist das eine unangenehme Fahrt.

Über drei Stunden fahren wir bei diesem Wetter, bis wir wieder zu Hause sind. Im VSaW werden wir schon erwartet und herzlich mit Musik begrüßt.

Noch schnell mit Tom und Peter den Mast gestellt, dann haben wir Zeit für Familie und Freunde. Es wird ein langer und lustiger Abend – schön, wieder zurück zu sein!

nass und glücklich

Die Reise ist nun zu Ende, wird uns aber lange in Erinnerung bleiben. Wir freuen uns, dass ihr uns in diesem Blog gefolgt seid und wir euch dadurch immer mit an Bord hatten.

Sülfeld – Zerben

Da wir an der Wartestelle der Sülfeld Schleuse liegen, rufen wir gleich nach dem Aufstehen den Schleusenwärter an. Wir müssen noch über eine Stunde warten, bis wir um 7:00 geschleust werden. Naja, dann eben erstmal frühstücken.

Gleich hinter der Schleuse beginnt die Autostadt Wolfsburg … und der Nebel. Die Schornsteine stecken in den Wolken wie die Felswände in Norwegen, was für ein passender Abschluss der Reise!

Erst zum Mittag hin klart das Wetter auf. Eine lange und etwas langweilige Kanalfahrt auf dem Mittellandkanal, dann sind wir in Magdeburg am Wasserkreuz.

Zuerst warten wir, um über das Aquädukt zu fahren. Das ist ein tolles Erlebnis, mit dem Boot über die Elb-Brücke zu fahren.

Anschließend heißt es wieder warten um geschleust zu werden. Inzwischen ist es so spät, dass wir unseren Plan, in Brandenburg zu Ankern, verwerfen. Nur noch die nächste Schleuse, dann ist Feierabend.

Der Schleusenwärter in Zerben ist sehr nett, bastelt an einer riesigen Schultüte für seine Tochter und schleust uns schnell abwärts.

Auch hier bleiben wir über Nacht am Warteplatz. Heute packen wir den Skotti aus und grillen uns ein paar schwedische Würstchen und dänische Tomaten mit Feta.

Morgen geht es wieder früh weiter, denn wir hoffen, bis zum Abend den VSaW zu erreichen. Ein Blick auf den Wetterbericht für morgen weckt weitere Erinnerungen an die vergangenen drei Monate: Starkregen, Orkanböen, Hagel!

Lauenburg – Sülfeld

Heute haben wir einen langen Weg vor uns, also legen wir schon viertel vor sechs ab. Die Sonne geht grade auf! Gleich nach Lauenburg fahren wir ein kleines Stück die Elbe abwärts, bis wir in den Elbe-Seiten-Kanal zum Hebewerk abbiegen. Bis dahin alles schön und gut, aber am Schiffshebewerk müssen wir fast zweieinhalb Stunden auf die Schleusung warten. Wie ärgerlich, dafür sind wir extra früh ausgelaufen?

Der Trog im Hebewerk fährt deutlich schneller hoch als in Niederfinow. Außerdem geht der Antrieb über ein riesiges Gewinde. Gegengewichte wie in Finow sind nicht sichtbar.

Nach dem Hebewerk folgen viele Stunden langweiliger Kanalfahrt zur Schleuse Uelzen. Auch hier müssen wir wieder lange warten. Die folgende Schleusung ist nicht ganz unproblematisch, da der Schleusenwärter darauf besteht, dass wir nur an einem Poller festmachen dürfen. Das Boot schwoit bei dem Strudel furchtbar hin und her und der Hub geht über vierzig Meter aufwärts. Als wir ausfahren ist mein Adrenalinspiegel maximal hoch aber das Boot unbeschädigt.

Weitere Stunden Kanalfahrt folgen, bis wir kurz nach Sonnenuntergang an der Wartestelle der Sülfeld Schleuse festmachen.

Hundemüde fallen wir in die Kojen.

SVT Lübeck – Lauenburg

Die Sonne scheint, wir legen ab und frühstücken unterwegs. Zum Elbe-Lübeck-Kanal fahren wir durch die Innenstadt von Lübeck durch winzige Wasserwege.

An der ersten Schleuse müssen wir eine Stunde warten, dann werden wir als Gruppe von sieben Sportbooten geschleust. Diese Gruppe bleibt auch die nächsten Schleusen zusammen und fährt im Konvoi. Dadurch kommen wir ohne weitere Wartezeiten durch die weiteren Schleusen bis Mölln.

Hier biegen die meisten aus unserer Gruppe ab, um für die Nacht festzumachen. Wir fahren nur noch zu zweit weiter. Unterwegs nimmt Clemens an einer Ausschuss-Sitzung per Videokonferenz teil.

Noch zwei Schleusen, dann sind wir in Lauenburg, unserem heutigen Ziel. Wir wollen hier noch die Altstadt besichtigen, die sehr schön sein soll. Doch leider finden wir nur eine etwas heruntergekommene und ausgestorbene Neubaustadt, wie schade.

Auf dem Rückweg zum Boot stellen wir fest, dass wir uns nur verlaufen haben.

Die Altstadt ist direkt am Wasser und genau so verwinkelt und malerisch, wie wir sie uns vorgestellt haben.

Großenbrode – SVT Lübeck

Großenbrode hat uns sehr gut gefallen, den Hafen laufen wir bestimmt nochmal an. Mit frischen Brötchen vom Bäcker setzen wir nach der Hafenausfahrt die Segel und können viele Stunden bis in die Trave hinein segeln.

Zwischendurch kommt ein kleiner Regenschauer, aber das stört uns nicht, sondern erinnert uns nur daran, wie es noch vor ein paar Tagen in Norwegen war. Mich zieht es jetzt nach Hause und in den Sender. In diesen turbulenten Zeiten möchte ich vor Ort sein und unterstützen, wo ich es kann. Clemens ist sich noch nicht so sicher, ob es ihn nach Hause zieht. Die Zeit mit dem Team in Kiel hat jedenfalls unsere sozialen Akkus wieder aufgeladen.

Meine Erinnerungen an den SV Trave sind über 30 Jahre alt, aber Manches erkenne ich wieder.

Um 15:15 kommen wir an, um 17:00 kommt der Hafenmeister für den Kran und um 18:00 sitzen wir auf dem Balkon der Vereinsgastronomie.

Morgen fahren wir in die Kanäle. Mindestens vier Tage motoren, mir graust es etwas.

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