Reiseblog von Moritz und Clemens

Ystad – Sassnitz

Für heute ist Rückenwind angesagt, der aber im laufe des Tages immer weniger wird. Wir legen also wieder früh ab, diesmal sogar schon vor sechs Uhr. Der erwartete Wind bleibt allerdings aus. Es lohnt sich auch nicht, den Spi auszupacken, denn der Wind ist so lau, dass der bei der starken Restwelle (von gestern aus westlicher Richtung) gar nicht stehen würde.
Das scheint das Motto unserer diesjährigen Reise zu sein: Motor an. Hilft ja nichts, denn irgendwie müssen wir zurück. Ein Hafentag wegen Flaute wollen wir dann doch nicht einlegen, auch wenn es noch so schön in Ystad ist.

Auch unterwegs wird der Wind nicht mehr, im Gegenteil, es wird sogar immer weniger. Das Großsegel flappt nur noch hin und her.


Etwas unheimlich wird mir, als ich ein ziemlich großes Kriegsschiff sichte, das nicht auf dem AIS (Automatic Identification System) erscheint. AIS ist für die Berufsschifffahrt verpflichtend. Über Funk höre ich, wie die Küstenwache das Kriegsschiff anspricht. Die geben sich dann als US-Warship zu erkennen und erklären ihren Aufenthalt im deutschen Hoheitsgebiet. Gleiches Spiel etwas später mit einem polnischen Kriegsschiff. Hier ist ganz schön was los!

Beim Bergen des Segels kurz vor Sassnitz stellt Clemens fest, dass zwei der kugelgelagerten Rutscher abgebrochen sind. Das hatten wir schonmal im letzten Jahr und dann im Winter leider vergessen, die Ersatzteile zu besorgen. Nun steht uns (bzw. Clemens) eine aufwändige Reparatur an, die uns vermutlich einen ganzen Hafentag bescheren wird.

Im Hafen Sassnitz erwartet uns schon Reinhold mit der Fee. Genau die richtige Zeit für ein Kaffeekränzchen, er bringt den Kuchen gleich mit.

Bevor Clemens mit der Reparatur startet, schaut er nochmal in dem winzigen Bootszubehör-Laden vorbei. Was für eine Überraschung: sie haben diese seltenen und sehr teuren Ersatzteile da! Das Großsegel ist jetzt ganz schnell repariert und wir können morgen wieder weiter (segeln?).

Heute Abend gehen wir mit Reinhold in die Pizzeria am Hafen und schnacken bestimmt noch lange.

2 Kommentare

  1. Uli

    Glück im Unglück. Schön, dass alles wieder heil ist.

  2. Renalis Dietrich

    Wie abenteuerlich ! Ihr wisst Euch aber auch immer zu helfen , doch dieses Mal gibt es viel ruhigere Erfahrungen als letztes Jahr im rauen Norwegen . Doch Ihr seht prächtig aus , auch Euer Seekamerad . Verlebt noch einen gemütlichen Abend und dann gute Nacht 😘💤

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