Reiseblog von Moritz und Clemens

Mandal-Kirkehamn

Heute war ich morgens nochmal kurz einkaufen, denn der geplante Hafen hat fast nichts an Infrastruktur. Die Party-Hengste von nebenan schlafen noch ihren Rausch aus als wir um 8:30 ablegen. Gleich nach der Hafeneinfahrt setzen wir wieder das Großsegel, aber ohne Motor klappt noch nicht, denn das Fahrwasser ist noch sehr eng und der Wind kommt von vorne.

Um etwa 10:00 haben wir etwas freieres Wasser und beginnen unser Kreuz gegen den Wind. Eine Kreuz, die über sieben Stunden dauert… James schafft das nicht, also muss ich selber ran, um jedes kleinste Bisschen Höhe rauszuschinden

Um das berühmt-berüchtigte Kap Lindesnes ist der Strom gegenan so stark, dass sich unsere Kreuz wie eine Ziehharmonika zusammenschiebt. Aber wir sind tapfer und kämpfen gegen die 1,5 m hohe Welle an, Wende um Wende.

Und dann erscheinen sie endlich: die typischen schroffen Felswände an der Küste steigen aus dem Dunst auf.

Wir sind durchgefroren, denn inzwischen sind die Temperaturen nur noch einstellig, dazu der Wind – ich habe drei Jacken übereinander an.

Als wir uns endlich unserem Ziel nähern, finden wir erst die Einfahrt nicht und ich zweifle an Clemens Navigationskünsten:

Doch plötzlich tut sich eine winzige Schlucht auf, durch die wir den Hafen erreichen sollen. Clemens ist zwar rehabilitiert aber mein erster Gedanke war „Fender raus!“

Also kalt war mir nach dieser Durchfahrt nicht mehr!

Kurz vor 18:00 kommen wir in einer verwunschenen Bucht umgeben von Felsen an. Kirkehamn hat seinen Namen ganz zu Recht, denn direkt am Wasser steht eine kleine Kirche. Nach dem Tosen draußen kommt uns diese ruhige und geborgene Umgebung etwas bizarr vor. Aber bizarr schön!

Hundemüde von dieser anstrengenden Etappe backe ich nur noch rasch Pizza und wir fallen früh in die Kojen.

7 Kommentare

  1. Schlitti

    Moin,

    so schmale Einfahrten kenne ich – da ist nichts mit Regeln wie am Kanal zwischen Stölpchen- und Griebnitzsee. Wichtig ist die Wassertiefe, ansonsten ggf. Signal geben + hoffen, es klappt. Meistens klappt es auch, und wenn dann jemand auftaucht, hat der ja das gleiche Problem – passt dann schon. Genießt diese Eindrücke!

  2. Buddy

    Ihr Lieben, habt ihr eure freeride skier mit? Wenns so weitergeht seht ihr bald weisse Gipfel…

  3. Bea und Frank

    Danke, Ihr Zwei, dass Ihr uns so wunderbar teilhaben lasst an Euren Abenteuern! Wir lesen uns Euren Blog vor und begleiten Euch so. Habt weiter eine gute Zeit! Und wir hüten von gegenüber Euren Liegeplatz im VSaW.
    Bea und Frank

  4. Uli S

    Was für eine schmale Einfahrt!

  5. Renalis Dietrich

    Abenteuer pur, Ihr habt das richtig gut gemeistert. Respekt !!!! Eng und schroff zieht sich die Bahn dahin und noch obendrein so kalt , oje , das wäre sicher nicht meins . Doch jetzt ab in die warme Koje und Gute Nacht . 😴😘

  6. Johannes Dietrich

    Das stelle ich mir auch ziemlich spannend und aufregend vor. Da ziehen sich wohl die Kilometer auf dem Wasser in Norwegen wie die Kilometer auf der Straße.
    Lasst es euch schmecken, schlaft gut und eine gute Weiterfahrt morgen.

  7. Tobias Mosemann

    Wir hätten da Mal ne Frage, ist die Durchfahrt eine Einbahnstraße oder so geregelt zur vollen Stunde rein ,zur halben Stunde raus???? Wir hoffen ihr taut wieder auf und die Sonne begleitet euch auf eurem Weg. Liebe Grüße und PS Moritz Mal schnell ne Pizza gebacken???? Und da waren sie wieder meine kleinen Probleme🤪☀️⛵

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