Reiseblog von Moritz und Clemens

Ålesund-Sandshamn

Eine Nacht ohne das Heulen des Windes im Rigg, das waren wir schon gar nicht mehr gewöhnt. Der Hafen liegt so geschützt zwischen den Häusern, dass hier kein Lüftchen weht und wir genießen die Stille. Dass es die letzten Nächte so laut war, fällt uns erst jetzt auf.

Wir legen heute wieder früh ab (noch vor sieben Uhr), da der Wind über Tag deutlich zunehmen soll. In der kommenden Nacht braut sich dann ein richtiger Sturm zusammen, der uns Sonntag und Montag voll treffen soll. Unser heutiges Ziel haben wir also nach folgenden Kriterien ausgesucht: gut geschützt gegen südliche und westliche Windrichtungen, wenig Schwell, kurze Distanz zum Vestkapp. Die Wahl fällt auf Sandshamn auf der Insel Sandsøya.

Das Vestkapp ist eine der berüchtigten und gefürchteten Stellen an der norwegischen Küste. Hier gibt es fast immer viel Wind und auch schon bei 12kn Wind ist eine Umrundung des Kaps nicht empfohlen. Es gibt sogar Tracks, die von der Seenotrettung begleitet werden. Dann fährt ein Rettungsschlepper vor, die Sportboote alle hinterdrein und zum Abschluss noch ein Rettungsschlepper. Vor diesem Kap haben wir gehörigen Respekt. Schon auf der Hinfahrt (10.6.22) war hier trotz Flaute eine erhebliche Kreuzwelle.

Bild von heute, weit im Hintergrund das Vestkapp

So starten wir heute also früh Richtung Südwesten, natürlich wieder begleitet von Regen, Regen und nochmals Regen. Zwischenzeitlich ist er so stark, dass wir nicht mal eine Seemeile weit sehen können und sicherheitshalber die Beleuchtung anschalten. Der Wind ist zwar etwas spitz, aber grade noch so zu halten. Die letzte Stunde können wir abfallen und rauschen mit zeitweise sieben Knoten zum Hafen. Gegen 11:30 legen wir an.

Der Hafen ist für das erwartete Wetter tatsächlich gut geeignet, stellen wir fest, als schon die ersten schweren Schauerböen durchziehen. Dazu kommt, dass die Stege erst 2020 gebaut wurden und die ganze Anlage wie neu ist. Ein kleiner Lebensmittelladen in Laufweite und eine Kneipe direkt am Steg – wunderbar, hier können wir bleiben.

1 Kommentar

  1. Renalis Dietrich

    Das Ende der Reisebeschreibung klingt ja richtig versöhnlich nach dem Tagesgeschehen , und heimelig ist der kleine Laden. Werden Eure Sachen eigentlich trocken, und habt Ihr schon Schwimmhäute ? Aber Ihr macht das wirklich super sportlich und flott. Erholt Euch jetzt in der kuscheligen Koje und liebe Grüße und Gute Nacht 😘😴

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