Reiseblog von Moritz und Clemens

auf See-Bud

Die gestrige Nachtfahrt war leider nicht ganz so entspannt, wie wir erwartet haben. Gegen 19:00 kamen wir in das Gebiet der dangerous waves. Die richtige Zeit für ein Abendessen auf See, dachte ich mir, denn es war ganz ruhig. Wir hatten noch frischen Lachs und so gab es Spaghetti in Lachs-Hummer-Sauce. Köstlich! Allerdings kam die sehr unangenehme Welle dazwischen: mit dem Kopf über dem Topf mit Fischsud bin ich schlagartig seekrank geworden. Das hatte ich schon Jahrzehnte nicht mehr. Noch schnell das Essen fertig gemacht und dann raus an die frische Luft … tief durchatmen. Ging grade nochmal gut, aber essen konnte ich dann nichts mehr.

Die See ist träge und ölig, hat aber ganz erhebliche, zwei Meter hohe Kreuzelle. Das Boot findet keinen Rhythmus und schaukelt erbärmlich. Da kein Wind ist, stützt das Segel auch nicht mehr sondern schlägt bei jeder Welle hin und her.

Die erste Wache übernimmt Clemens nach dem Essen. Als es dunkel wird bin ich dran.

Die Route führt durch ein enges Schärenfahrwasser, das ist bei der Dunkelheit eine ganz neue Herausforderung für mich. Hier gibt es aber so viele Leuchtfeuer, dass die Orientierung ganz gut funktioniert.

Um 1:30 erreichen wir Bud. Der Hafen ist voll. Aber statt wieder im Päckchen zu liegen und fürs Ablegen der Innenliegenden gleich wieder aufstehen zu müssen, legen wir uns an das kurze freie Ende des Steges. Da stehen wir mit den Bug zwar deutlich raus, aber wir können ausschlafen.

Morgens legen die anderen Boote tatsächlich noch vor unserem Aufstehen ab und wir verlegen uns noch auf einen schöneren Platz.

Andreas kommt zum Frühstück vorbei und gemeinsam erkunden wir anschließend die Sehenswürdigkeiten von Bud. Hier ist ein Abschnitt des Atlantik-Walls erhalten geblieben. Etwas unheimlich bei dem Hintergedanken an Schützengräben in der Ukraine. Aber ein fantastischer Blick über die Schären, durch die wir nachts gefahren sind.

Die kleine Kirche ist leider geschlossen, sie soll aber sehenswert sein.

Mit Andreas besuchen wir am Nachmittag das Restaurant, das wir schon auf der Fahrt nach Norden besuchen wollten. Leider gibt es um diese Jahreszeit noch keine Krebse, aber das Buffet bietet viele norwegische Spezialitäten. Pappsatt verabschieden wir Andreas, der heute noch die Trollstiegen bezwingen will.

Den restlichen Tag liegen wir faul in der Sonne (!!!) und waschen Wäsche.

Heute Mittag frischt der Wind schon wie erwartet auf. Morgen soll es wieder Sturm und Regen von Süden geben und vermutlich bis Mittwoch oder Donnerstag anhalten. Wir liegen zum Glück wie geplant sicher und gut versorgt in Bud.

3 Kommentare

  1. Petra vom BSV

    Das war ja aufregend, dachte schon dass der Fischsud bei der Welle durchs Boot geschossen ist🙈 zum Glück nicht. 😉Die Landschaft ist schon unglaublich vielfältig, das könnte jetzt auch irgendwo in Kanada sein, phantastische Fotos. Hoffentlich wird das Wetter nicht ganz so gruselig wie angekündigt ☔

  2. Renalis Dietrich

    Hallo, schlaft Ihr schon ? Heute seid Ihr platt von der Anstrengung und von der plötzlichen Seekrankheit. Das will ja schon was heißen, Gott sei Dank geht es Dir wieder gut . Dass Ihr Euch wieder getroffen habt, gefällt mir, das ist doch auch eine schöne Unterbrechung zum Unterhalten. Nun gute Nacht , bis morgen 🌝

  3. Andreas

    Ein sehr netter Tag mit und bei Euch. Herzlichen Dank für Eure liebe Gesellschaft. Mein Bulli hat tapfer den Trollstiegen erklommen und nun stehe ich am Rande eines Schneefeldes oben in den Bergen eingerahmt von schneebedeckten Gipfeln. Ja, wir haben Sommer. Euch ein paar erholsame Tage in Bud.

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