Reiseblog von Moritz und Clemens

Kostersundet-Fjällbacka

Wir verlassen das Schwedens sonnenreichste Insel so, wie wir angekommen sind: mit Regen und Sturmböen. Mit gerefften Segeln kreuzen wir der Heimat entgegen. Wir haben beide dieses Wetter so satt!

Vor uns seewärts ziehen nun auch noch unangekündigte Gewitter auf, sodass wir schnell die Segel bergen und ins geschützte Schärenfahrwasser wechseln.

Der Regen prasselt so dicht, dass wir kaum die Bugspitze erkennen können. Als wir nach über einer Stunde in der Nähe eines Hafens sind, sind die Gewitter schon vorbeigezogen und wir fahren weiter. In ungeschütztem Wasser wird die See ungemütlich hoch und kabbelig, ich muss wieder von Hand steuern. Wir sind wieder einmal froh über die 10t Schiffsgewicht und den starken Motor.

Der Hafen Fjällbacka ist sehr voll, hier scheint heute niemand ausgelaufen zu sein. Das können wir gut nachvollziehen. Wäre der Liegeplatz in Kosta schöner gewesen, wären wir auch im Hafen geblieben.

Wir finden dennoch einen guten Platz und machen uns gleich auf, die Spuren von Ingrid Bergmann zu entdecken. Sie soll oft in Fjällbacka gewesen sein und ihre Familie hat noch immer ihr Ferienhaus hier.

Im lokalen Bäcker gibt es auch Bergmanns Lieblingsgebäck, die Mandelberge. Die müssen wir natürlich auch probieren, sie sind uns aber zu süß.

Zum Schluss noch etwas Bergsteigen zum Kungsklyftan, hier wurde der Film „Ronja Räubertochter“ nach dem gleichnamigen Buch von Astrid Lindgren gedreht.

Als wir zurück ans Boot kommen, beschimpft uns ein Motorbootfahrer (nur in Unterhose gekleidet), dass wir an dem Platz nicht liegen dürfen. Der sei zwar nicht gekennzeichnet aber wir sollen trotzdem weg. Außerdem hätten wir gar nicht bezahlt. Natürlich hatten wir bezahlt und auch die Quittung ausgehängt. Ich habe den Mann einfach ignoriert. Etwas später kam ein genervter junger Hafenmeister zu uns. Der Motorbootfahrer habe sich bei ihm beschwert. Wir müssten bitte leider den Platz räumen. Er habe zwar keine schönen Alternativen für uns aber der Mann beharre sehr emotional auf einen freien Kopfsteg. Versehentlich sei hier das Verbot nicht ausgeschildert. Dem Hafenmeister ist das sichtlich peinlich und er gibt uns noch Zeit vorher zu duschen. Als wir von der Dusche zurück kommen hat „irgendjemand“ unser Stromkabel gezogen. Wir legen ab und lernen dabei noch viele andere deutsche Segler kennen, die uns schon am Steg erwarten.

Irgendwann fallen wir erschöpft in die Koje. Morgen wollen wir zur Hallberg Rassy Werft. Die hat zwar leider Betriebsferien aber wir wollen trotzdem hin.

6 Kommentare

  1. Uli S

    Es gibt halt überall Menschen, die so unzufrieden mir sich selbst sind, dass sie das auf andere übertragen müssen. Aber mit dem Wetter habt Ihr ja echt Pech…

  2. Brigitte und Uwe

    Hier hätten sich unsere Wege auf unserer Reise nach Oslo 2014 gekreuzt. Mit großem Interesse verfolgen wir Euer Abenteuer und wünschen weiterhin gute und erfolgreiche Heimreise.
    Mast- und Schotbruch

  3. Petra vom BSV

    Das ist ja wohl unfassbar, dachte das nur einige Deutsche Rechte beanspruchen, die ihnen nicht zustehen 😉 so habe ich mich auch in der beeindruckenden Felswelt geirrt, dachte die gibt es nur in 🇧🇻 lasst euch nicht von diesem Wetter und Menschen ohne Anstand 🙄 die Schönheit der Erlebnisse vermiesen. Bei diesen traumhaften Sonnenuntergängen kann man auf um Wetterbesserung hoffen. ☀️⛵☀️ haltet durch🙋‍♀️

  4. Johannes Dietrich

    Ich glaube euch sofort, dass ihr dieses nass kalte Wetter satt habt. Mal gucken ob’s noch besser wird die Tage.
    Solche Leute, die da rumnörgeln muss man nicht verstehen, unglaublich…
    Cool, dass ihr nach Ellös wollt, sehr schönes Örtchen😌

  5. Renalis Dietrich

    Ihr gefallt wohl den Motorbootfahrern nicht so richtig, habt aber wohl noch einen schönen Tag mit spektakulärem Sonnenuntergang gehabt . Der Sturmregen kann einem aber auch aufs Gemüt schlagen . Haltet durch , es kann nur besser werden .Liebe Grüße und gute Nacht 🌙😴

  6. Bine und Christian

    Fjällbacka und die Ingrid Bergmann Büste haben uns auch 1998 sehr beeindruckt, nach unserer Info einer der schönsten Yacht-Häfen! Wir beneiden Euch um die erträglichen Temperaturen, morgen soll Berlin 38 Grad kriegen ! !! Liebe Grüße (Und den Kotzbrocken vom Hafen schnell vergessen), Eure Bine und Christian

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